130 unterirdische Räume sind von einem ein Kilometer langem Tunnel verbunden. Das ist das Felsenkeller-Labyrinth in Schwandorf. Sie bieten einen Einblick in die Stadtgeschichte Schwandorfs – vor allem der Bierbraugeschichte. Denn die Keller wurden früher zum Lagern und Gären von Bier genutzt.
Um 1475 gab es ein neues Bierbrauverfahren. Statt der warmen Gärung wurde das Bier in der Kälte gebraut. Dadurch wurde das Bier süffiger und länger lagerfähig. Auch die Schwandorfer fingen an ihr Bier im Kühlen zu brauen. Dafür entstanden die Felsenkeller unter der Stadt.
Im 19. Jahrhundert wurden die Felsenkeller ein letztes Mal weiträumig ausgebaut. Denn sie wurden lange schon für mehr als nur das Bierbrauen verwendet: Es wurden viele Lebensmittel und Haushaltswaren in ihnen gelagert.
Die Felsenkellerdiebe der 1930er Jahre haben dem Tourismusbüro Schwandorf die heutigen Führungen ermöglicht. Sie haben die zunächst unabhängigen Kellersysteme miteinander verbunden, indem sie die Felswände durchbrochen haben. Den Dieben ging es dabei um die gelagerten Lebensmittel.
Führungen können beim Tourismusbüro per E-Mail (tourismus@schwandorf.de) gebucht werden. Da es in den Felsenkellern nur acht Grad hat, sind eine warme Jacke und festes Schuhwerk empfehlenswert.(vl)