Das erste Oberpfalzderby dieser Saison hatte es ja schon in sich. Die zweite Auflage am Freitag in Regensburg stand dem Thriller aus der Hans Schröpf Arena aber in nichts nach. Von Beginn war das Tempo auf beiden Seiten hoch, mit leichtem Chancenplus für die Gäste aus Weiden. Die Hausherren zeigten sich dafür aber in der Anfangsphase des Spiels gnadenlos effektiv. Direkt die erste Überzahl nutzte Tomáš Gulda zur 1:0 Führung. Viereinhalb Minuten waren da gerade mal gespielt. Und die Eisbären legten noch im ersten Abschnitt nach. Schwamberger traf nach schöner Einzelaktion über die rechte Seite zum 2:0 in der 15. Minute. Weidens Goalie Hübl wie schon beim 1:0 chancenlos. Die Blue Devils hatten im ersten Drittel hingegen noch etwas mit ihrer Chancenverwertung zu kämpfen. Nick Latta und Rubes verpassten den Anschlusstreffer noch vor der Pause.
Der Mittelabschnitt begann dann mit einem Blitzstart der Regensburger. Gerade mal 15 Sekunden waren gespielt da zappelte die Scheibe schon wieder im EVW-Gehäuse. Gajovsky stellte auf 3:0 Eisbären. Dieses Mal hatte Weiden aber die passende Antwort parat. Nur eine Zeigerumdrehung später war es Thielsch der den Bann für Weiden durchbrach und zum 3:1 einnetzte. Das schien der Dosenöffner gewesen zu sein den die Weidener Offensive gebraucht hatte. In der 33. Minute brachte Palka den EVW wieder ran und traf in Überzahl zum 3:2.
War es bis hier hin schon ein klasse Spiel, machte das Oberpfalzderby im Schlussdrittel ein mal mehr seinem Namen alle Ehre. Nick Latta erzielte in der 48. Minute den 3:3 Ausgleich und machte damit das Weidener Comeback perfekt. Vertauschte Rollen im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen. Damals hatten noch die Eisbären einen 0:4 Rückstand aufgeholt. Und hier war ja auch noch nicht Schluss. In Unterzahl konterten die Gäste die Eisbären aus. Schwamberger und Holmgren nahmen sich unglücklich gegenseitig aus dem Spiel und wieder Latta schob ins leere Tor ein zum 3:4 (52. Minute). Die Vorentscheidung fiel dann in der 57. Minute. Dennis Palka krönt eine beeindruckende Weidener Leistung gegen starke Eisbären mit dem 3:5. Auch für den Endstand sorgte Palka mit seinem dritten Tor des Abends. Empty Net, 3:6 in der 59. Minute.
Am Sonntag wartete nach der Derby-Gala dann die Pflichtaufgabe auf die Buchwieser-Truppe. Mit dem HC Landsberg gastierte der Tabellenletzte in der Weidener Hans Schröpf Arena. Dass das mit der Überraschung aus der Kategorie David gegen Goliath nichts wird, dass war relativ schnell klar. Der Tabellenführer aus Weiden war von der ersten Minute an haushoch überlegen. Chad Bassen eröffnete das Schützenfest bereits nach zwei Minuten und 19 Sekunden. Palka und Luknovsky sorgten mit einem Doppelschlag innerhalb von 7 Sekunden bereits für klare Verhältnisse (13. Minute).
Auch das zweite Drittel startete aus Sicht der Hausherren furios. Ein erneuter Doppelschlag, dieses mal lagen 24 Sekunden zwischen den beiden Treffern, sorgte eigentlich schon für die Entscheidung. Da waren gerade mal 22 Minuten gespielt (4:0 Louis Latta, 5:0 Neal Samanski). Die Riverkings waren bis hier hin völlig chancenlos. Die Blue Devils dominierten Spiel und Gegner nach Belieben. Genau deshalb schien der EVW nach dem 5:0 dann aber etwas die Konzentration und den Faden zu verlieren. Über weite Strecken des Mittelabschnitts fehlte die vorher gezeigte Dominanz, die Kaltschnäuzigkeit und die Durchschlagskraft. Jussi Nättinen bestrafte das mit dem Landesberger Ehrentreffer zum 5:1. Am Ende war dieses Tor jedoch nicht mehr als eine Randnotiz. Weil Weidens Coach Buchwieser in der letzten Drittelpause die richtigen Worte gefunden zu haben schien und sein Team im dritten Drittel da weitermachte wo sie zu Beginn des zweiten Drittels aufgehört hatten. Palka, Rubes, Nick Latta, wieder Palka und schließlich Bassen machten es am Ende sogar zweistellig.
47:16 Torschüsse, Endergebnis 10:1. Die Pflichtaufgabe hat der EVW eindrucksvoll erfüllt, auch wenn sich die Weidener im Mittelabschnitt eine kurze Auszeit gegönnt hatten. Was das abgelaufene Wochenende aber einmal mehr gezeigt hat war, dass die Blue Devils im Moment vor Selbstvertrauen nur so strotzen. 36 Punkte aus 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. 73 erzielte Tore sind beeindruckend. Weiden wird mit extrem breiter Brust ins anstehende Wochenende gehen. Dieses Mal genau andersherum. Diese Woche wartet die Pflichtaufgabe bereits am Freitag, auswärts beim Vorletzten in Füssen. Das Topspiel des Wochenendes steigt dann am Sonntag wenn die Memmingen Indians nach Weiden kommen. Ganz klassisch, dieses Mal also erst die Pflicht und dann die Kür.
(ac)