Eine Pizza für mehr als zehn Euro. Noch vor ein paar Jahren war das in den meisten Pizzerien in unserer Region ein Tabu. Matthias Seliger betreibt in Amberg und Neumarkt die Pizzeria L’Osteria. Die Energiepreissteigerung von 40 Prozent spürt auch er. Dazu kommen die höheren Nahrungsmittelpreise.
Obwohl in allen Bereichen die Kosten steigen, hat die L’Osteria die Preise letztmals im Oktober 2021 angehoben. Das wird sich aber ändern.
Kippt die Stimmung im Herbst?
Leere Tische und Stühle – aktuell ist das nur ein Anblick am Vormittag vor Ladenöffnung. Noch kommen die Gäste also in die L’Osteria und in andere Wirtshäuser. Ein Stimmungsbild in der Amberger Innenstadt bestätigt diesen Eindruck.
Doch wie lange bleibt das so? Die Kreisstelle des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA umfasst im Landkreis Amberg-Sulzbach rund 160 Mitgliedsbetriebe. Der Vorsitzende Norbert Stöckl fürchtet, dass die Stimmung spätestens im Herbst kippen könnte.
Klare Forderung an die Politik
Im April lag die Inflation mit 7,4 Prozent so hoch wie seit 1981 nicht mehr. Auch damals war im Zuge des ersten Golfkriegs eine Energiekrise das Problem. Erst Corona, jetzt der Krieg – viele Wirte liebäugeln inzwischen damit, das Handtuch zu werfen.
Eine klare Forderung stellt die DEHOGA an die Politik: Die bis 31. Dezember 2022 von 19 auf sieben Prozent reduzierte Mehrwertsteuer auf Gerichte soll dauerhaft bleiben – und künftig auch die Getränke mit einbeziehen. Denn auch hier steigen die Preise.
(mz)