Wie geht es mit der Gambrinus-Brauerei weiter? Diese Frage wird in Weiden seit September 2023 immer lauter gestellt. Am 15. September hat der langjährige Geschäftsführer Steffen Hartmann wegen Unstimmigkeiten über die Fortführung des Betriebs gekündigt. Hintergründe über die Differenzen wurden nicht genannt, auch nicht, wie es um die Zukunft von Gambrinus bestellt ist, der einzigen Brauerei, die in Weiden noch übrig geblieben ist.
Die Familienbrauerei könnte 2027 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. „Und wir werden es feiern“, kündigt der Prokurist der Gambrinus-Brauerei Michael Hetscher an. Er hat neu die Aufgaben eines Geschäftsführers übernommen und möchte die Brauerei in eine gute Zukunft führen. Am Rande des Frühlingsfestes hatte sich Hetscher erstmals zur Situation geäußert, unterstützt von Stefanie Rohrwild, der Tochter des 2009 verstorbenen Brauereibesitzers Ernst Rohrwild. Stefanie Rohrwild ist heute die alleinige Gesellschafterin der Gambrinus-Brauerei-Gesellschaft und hat sich für das operative Geschäft „zurückgemeldet“.
Rohrwild und Hetscher wollen mit verbessertem Konzept und einer inzwischen veränderten Mannschaft die Brauerei wieder stabil machen. So soll ein neuer Fuhrpark Auslieferungsprobleme mildern und die stärkere Zusammenarbeit mit der Stadt soll den Absatzmarkt stärken – etwa beim Weidener Bürgerfest. Auch die große Akzeptanz des Gambrinus-Bieres bei regionalen Vereinen helfe beim Aufwärtstrend. Rund 100 Feste seien in diesem Jahr zu beliefern.
Insgesamt versprachen beide alles zu tun, um die fast 100 Jahre alte Brauereitradition zu bewahren und das Unternehmen zu stärken. „Das bin ich meinem Vater schuldig“, sagte Stefanie Rohrwild im OTV-Interview.
(gb)