Der bayerische Gastgebertag kommt nach Amberg, und die Gastro Gastronomiebranche schlägt Alarm: Trotz eines touristischen Rekordsommers stecke das Gastgewerbe in Bayern tief in der Krise. Die Bayerische Sparte des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) eine Reihe dringender Forderungen an die Politik, um die Zukunft der Branche zu sichern. Ganz oben auf der Liste steht die Rückkehr zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 % auf Speisen, der während der Corona-Pandemie zeitweise gegolten hatte.
Der DEHOGA warnt eindringlich vor einem schleichenden „Wirtshaussterben,“ besonders in ländlichen Gebieten. Dieser Trend habe sich in letzter Zeit durch steigende Betriebskosten, anhaltenden Personalmangel und weitere wirtschaftliche Herausforderungen deutlich verschärft. Die Vorsitzenden des Verbandes fürchten eine Entwicklung in Richtung „amerikanischer Verhältnisse“ – sprich, einer zunehmenden Dominanz von Kettenrestaurants gegenüber traditionellen, unabhängigen Wirtshäusern. Dies könnte langfristig das Stadt-Land-Gefälle verstärken und der lokalen Tourismusattraktivität schaden.
Die Schuldfrage
Die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Michaela Kaniber, war als politische Vertreterin anwesend. In ihrer Rede gab sie vor allem der Ampelregierung die Schuld an den schwierigen Rahmenbedingungen für die Gastronomiebetriebe. Kaniber schloss sich der Forderung des DEHOGA nach einer Senkung der Mehrwertsteuer an und rief auch die bayerische Bevölkerung zur Unterstützung der heimischen Gastronomie auf.
Neben der Rückkehr zum ermäßigten Steuersatz fordert der DEHOGA eine flexiblere Regelung der Arbeitszeiten, die Reduktion bürokratischer Hürden und weitere Maßnahmen, die in einer „Gastro-Agenda“ zusammengefasst sind. Der Verband hofft nun, dass die Politik auf die Sorgen der Branche eingeht und damit zur Erhaltung der bayerischen Wirtshauskultur beiträgt, die als Tourismusmagnet und kulturelles Erbe eine entscheidende Rolle spielt.
(sb)