Mi, 12.01.2022 , 15:56 Uhr

Weiden

Gefälschter Impfpass: Ermittlungen gegen Weidener Chefarzt

Das hätte wohl keiner für möglich gehalten: Gegen einen Chefarzt am Weidener Klinikum wird wegen Besitzes eines gefälschten Impfausweises ermittelt.

In Weiden ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Chefarzt des Klinikums wegen Besitzes eines gefälschten Impfpasses. Im Zuge dessen wird laut Leitendem Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer in diesem Umfeld gegen mehr als fünf Personen ermittelt.

Die Kliniken Nordoberpfalz AG habe bereits reagiert, wie es in einer Pressemitteilung heißt:

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde die Sachlage durch die Klinikleitung intensiv geprüft und Kontakt mit den Behörden gesucht. Es wurden alle notwendigen Schritte eingeleitet, um die beiden betroffenen Personen aus dem aktiven Dienst zu nehmen. Dies ist erfolgt und beide Personen wurden dauerhaft von ihrer Tätigkeit entbunden.

In der Erklärung wird auch mitgeteilt, dass bei der Kliniken Nordoberpfalz AG das Wohl der Mitarbeiter und der Patienten an 1. Stelle stehe. Man sei in ständigem Kontakt mit den Behörden. Die kommende einrichtungsbezogene Impfpflicht wirft dabei ihre Schatten voraus. In der Mitteilung heißt es:

Zudem werden im Rahmen der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in den kommenden Tagen und Wochen alle Impfdokumente der Beschäftigten der Kliniken Nordoberpfalz geprüft.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Weiden werden sich noch über mehrere Wochen hinziehen.

Unterdessen gehen die Demos und Spaziergänge gegen die Coronapolitik weiter. Am gestrigen Dienstagabend waren es in Schwandorf rund 1.000 Teilnehmer, die dem Aufruf der AfD gefolgt sind.

Oberbürgermeister Andreas Feller hatte hier vor einer Woche reagiert, als die Weihnachtsbeleuchtung noch angebracht war. Er ließ kurzerhand die Beleuchtung ausschalten – als Zeichen gegen rechts und gegen Coronaleugner. Er plane eine weitere Aktion, wie er gegenüber OTV betonte. Welche Aktion dies sein werde, wollte er aber noch nicht verraten.

Und hier noch die vollständige Erklärung der Kliniken Nordoberpfalz AG:

Gegen zwei Mitarbeitende unserer Kliniken wurde wegen des Besitzes gefälschter digitaler Impfzertifikate ermittelt. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde die Sachlage durch die Klinikleitung intensiv geprüft und Kontakt mit den Behörden gesucht. Es wurden alle notwendigen Schritte eingeleitet, um die beiden betroffenen Personen aus dem aktiven Dienst zu nehmen. Dies ist erfolgt und beide Personen wurden dauerhaft von ihrer Tätigkeit entbunden.

Die Klinikleitung hat nach Bekanntwerden des Vorgangs deshalb schnellstmöglich reagiert, um Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin bestmöglich zu schützen. Deren Wohl steht für uns an oberster Stelle. Seit Beginn der Pandemie haben wir neben den gesetzlichen Vorgaben zusätzlich viele weitere Maßnahmen eingeführt, um sowohl unsere Patientinnen und Patienten als auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen. Der Krisenstab der KNO steht seit Beginn der Pandemie in ständigem Austausch mit den Behörden und Gesundheitsämtern.

Derzeit wird der Sachverhalt aufgearbeitet und bestehende Abläufe geprüft. Zudem werden im Rahmen der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in den kommenden Tagen und Wochen alle Impfdokumente der Beschäftigten der Kliniken Nordoberpfalz geprüft.

(tb)

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