Ein Hundefriseursalon im Landkreis Amberg-Sulzbach – dass so etwas vor 100 oder gar 200 Jahren undenkbar war in unserer Region, liegt auf der Hand. Menschen hatten damals ganz andere Probleme. Aber wie Hunde damals gehalten wurden, speziell in Weiden, daran hat Dr. Sebastian Schott geforscht. Er ist nicht nur Hundeliebhaber, sondern auch wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stadtarchiv Weiden. Und da hat er zu diesem Thema einiges gefunden – die ersten Belege reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Zwar dienen auch heute Hunde hier und da noch als Nutztiere – etwa hier bei der THW-Rettungshundestaffel. Aber im 19. Jahrhundert kamen Hunde auch als Zugtier für Fuhrwerke zum Einsatz – ähnlich wie Pferde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Hundefuhrwerke verboten – aus verkehrstechnischen Gründen. Aber auch aus Gründen des Tierschutzes.
Tierschutz aus Menschenschutz-Gründen
Tierschutz war damals allerdings eher Menschenschutz. Die Menschen wollten das Leid nicht mit anschauen. Und fürchteten sich auch vor Hundekrankheiten wie der Tollwut. Denn im 19. Jahrhundert waren Hunde oft freilaufend, ähnlich wie heute Katzen.
Deswegen hielten die meisten Menschen auch nur männliche Hunde. Weibchen wären bei Läufigkeit zu oft von den herumstreunenden Hunden aufgesucht worden, beschreibt Dr. Schott. 90 Prozent waren damals also Rüden, heute ist das Verhältnis 50:50. Es hat sich also viel verändert, aber eines ist geblieben: Hunde bleiben die besten Freunde des Menschen. Heute mehr denn je.
(mz)