Fr, 27.10.2023 , 16:44 Uhr

Schwandorf

Gesetzesentwurf gegen Anbindehaltung wühlt Landwirte auf

Der Bayerische Bauernverband kritisiert ein geplantes Tierschutz-Gesetz der Bundesregierung. Demnach soll die Anbindehaltung verboten werden.

Der Bayerische Bauernverband lädt zum Pressegespräch. Und das bedeutet meistens: Es passt was nicht. Konkret geht es dieses Mal um ein Gesetzesvorhaben der Bundesregierung. Sie will den Tierschutz stärken und die Anbindehaltung unterbinden. Doch davon betroffen wären 13.000 Betriebe in Bayern – sehr viele auch im Landkreis Regensburg.

Der Grund für das neue Gesetz ist klar: Das Tierwohl soll auf eine höhere Stufe gestellt werden. Das sei auch dringend notwendig, sagt der Bund Naturschutz:

Doch aus Sicht des Bauernverbandes spricht einiges gegen das Gesetz. Die Anbindehaltung sei ohnehin ein Auslaufmodell. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Betriebe mit diesem Modell mehr als halbiert. Es bestünde daher gar keine Notwendigkeit, ein entsprechendes Gesetz auf den Weg zu bringen. Das Tierwohl sei auch den Landwirten wichtig.

CSU und Freie Wähler für Anbindehaltung

Vor allem geht es dem Bauernverband um die sogenannte Kombihaltung – eine Mischform mit nur saisonaler Anbindung. Auch der Bund Naturschutz spricht sich für diese Haltung aus – als Übergangslösung. Der Bauernverband will daher gegen den Gesetzentwurf vorgehen.

Im neuen Koalitionsvertrag der CSU und der Freien Wähler spricht sich die bayerische Landesregierung für die Anbindehaltung aus. Doch im Zweifel steht Bundes- über Landesrecht. Damit sich die Landwirte umstellen können, will der Bund eine Milliarde Euro bereitstellen. Tina Winklmann von den Grünen erklärt auf OTV-Nachfrage, dass sie sich für eine Aufstockung dieses Fördertopfes einsetzen wird. In der kommenden Woche wird sie sich mit dem Bauernverband treffen.

Es geht immerhin um 30 Prozent der Kühe und 25 Prozent der Milchmenge in Bayern. Wirtschaft, Tierwohl, Nahrungsmittelkreisläufe – es ist ein komplexes Thema, das noch für viele Diskussionen sorgen wird.

(mz)

Anbindehaltung Bayerischer Bauernverband Harald Ulmer Josef Irlbacher Kühe Milchviehhaltung Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rinder Schwandorf

Das könnte Dich auch interessieren

21.02.2024 Bauern wollen weiter demonstrieren – sind aber uneins Eigentlich wollte Helmut Graf aus Lengenfeld im Landkreis Amberg-Sulzbach nie Hühner haben. Doch jetzt betreibt er mehrere mobile Hühnerställe. Sein Geld verdient Helmut Graf nämlich inzwischen vor allem in der Direktvermarktung. Mit einer Milchtankstelle ging es los, dann wollten Kunden immer mehr haben – eben auch Eier aus der Region. Von der Politik fühlt er 11.12.2024 Mahnwache in Schwandorf fordert Frieden für die Ukraine Mahnwache der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner in Schwandorf. Unter dem Titel „Stoppt das Töten in der Ukraine“ setzten sich Teilnehmer für Verhandlungen zur Kriegsbeendigung und soziale Verteidigung ein. Die Gruppe kritisierte die niedrige Asylquote für russische Deserteure und forderte gewaltfreie Konfliktlösungen. In den 1960er- und 1970er-Jahren spielte die DFG-VK eine zentrale Rolle bei der 10.12.2024 Kreistag Schwandorf: Knappe Entscheidung um Landschaftsschutz für das Eselweihergebiet Das Eselweihergebiet in Teublitz war Thema in der Kreistagssitzung in Schwandorf. Ein Antrag auf Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet wurde knapp mit 28 zu 26 Stimmen abgelehnt. Widerstand von Grundstückseigentümer als Grund Ein Grundstückseigentümer sei mit der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet nicht einverstanden, was von Landrat Thomas Ebeling und anderen als Grund für ihre Gegenstimme genannt wurde. Christina 10.12.2024 Austauschschüler aus Frankreich in Schwandorf angekommen 22 Schülerinnen und Schüler aus der französischen Partnerstadt Libourne sind in Schwandorf eingetroffen. Oberbürgermeister Andreas Feller begrüßte die Schüler, auf die ein einwöchiges Programm am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium wartet. Unter anderem stehen Ausflüge nach Nürnberg und Regensburg auf dem Programm, bevor es am kommenden Freitag wieder zurück nach Frankreich geht. Die Städtepartnerschaft zwischen Libourne und Schwandorf besteht