Dem mutmaßlichen Bandenboss, einem Mann aus Campulung in Rumänien, wirft die Staatsanwaltschaft vor, an gewerbs- und bandenmäßigem und lebensgefährdendem Einschleusen von Ausländern in vier Fällen beteiligt gewesen zu sein. Er soll dabei die Organisation der Transportaufträge sowie die Koordination und die Bezahlung der Fahrer und Mittäter übernommen haben. Zudem soll der Angeklagte einen der Transporter zur Verfügung gestellt haben. Bei den vier bekannten Fahrten Mitte August 2022 sollen je fünf bis neun Migranten, beim Transport in einem Klein-LKW, oberhalb der Fahrerkabine versteckt gewesen sein. Eingequetscht, zusammengepfercht und ungesichert in der Schlafkabine, die nur für eine Person vorgesehen ist. Bei einem Unfall oder einer starken Bremsung sollen der Angeklagte und seine Mittäter riskiert haben, die Migranten zu verletzen. Außerdem sollen die Migranten die Kabine nicht selbständig verlassen haben können und während des Transportes rund 13 bis 14 Stunden darin ausharren müssen.
Die transportierten Menschen sollen für den Weg nach Deutschland bis zu 14.500€ pro Person gezahlt haben.
In einem Rechtsgespräch gab die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten aus Rumänien einen Strafrahmen zwischen sechs und sieben Jahren an, abhängig davon ob er ein Geständnis ablegt oder nicht. Daraufhin konnte die Verteidigung des Mannes sich mit der Staatsanwaltschaft auf eine Strafe im Rahmen von 4 Jahren und 9 Monaten bis 5 Jahren und 3 Monaten einigen.
Der Angeklagte war damit einverstanden und hat ein Geständnis über eine Verteidigererklärung abgeben lassen. Zudem gab er an, 500€ pro Person die mit seinem Fahrzeug transportiert wurden, bekommen zu haben. In Folge konnten die geplanten Zeugengespräche am Nachmittag abgesagt werden. Am Montag werden noch Polizisten vernommen, dann soll der Prozess zu Ende gehen.
(ls)