Gegenstände in der Ferne verschwommen sehen – das ist vereinfacht Kurzsichtigkeit. Wie Sie dieser vorbeugen können, haben wir bei einer Augenärztin und einem Optiker nachgefragt.
35 Prozent der 14.000 Untersuchten waren kurzsichtig – das ist das Ergebnis einer Studie der Uniklinik Mainz. Die Kurzsichtigkeit stieg laut der Studie in den vergangenen Jahren rasant an. Aber was ist Kurzsichtigkeit eigentlich? Das erklärt uns Dr. med. Lisa Bedernik von der Augenpraxisklinik Amberg:
Am Auge kann man sich das so vorstellen, dass die meisten Kurzsichtigkeiten darauf beruhen, dass das Auge im Verhältnis zum normalsichtigen Auge zu lang ist. Das heißt: Die einfallenden Lichtstrahlen, die sich normalerweise auf der Netzhaus treffen, um ein scharfes Bild abzubilden, treffen bereits schon vor der Netzhaut aufeinander und deswegen wird das Bild auf der Netzhaut dann unscharf.
Dr. med. Lisa Bedernik, Amberger Augenärztin
Früher meinte man, die Ursache für unscharfes Sehen liege in der Genetik. Ein Patient mit kurzsichtigen Eltern hat laut Bedernik ein höheres Risiko auch kurzsichtig zu werden. Aber erblich sei die Sehschwäche nur bedingt.
Denn auch Faktoren aus der Umwelt spielen eine große Rolle. Dazu zählt laut Augenoptikermeister Franz von Klenck vor allem die Naharbeit vor Bildschirmen. „Naharbeit ist für die Augen Anstrengung und das fördert natürlich auch die Kurzsichtigkeit“, warnt Klenck.
Möglichen Sehschwächen könne aber auch von Klein auf vorgebeugt werden, informiert Dr. Bedernik. Deshalb sei es laut der Augenärztin wichtig, mit Kindern schon ab dem ersten Lebensjahr regelmäßig zum Augenarzt zu gehen und einen Sehtest machen zu lassen: „Es ist generell wichtig und zum Glück wird das heute von den Kinderärzten schon oft forciert, dass man auch mit kleinen Kindern ab dem ersten Lebensjahr, spätestens ab dem zweiten, tatsächlich auch zum Augenarzt geht. Denn ein kleines Kind sagt nicht, dass es schlechter sieht.“
Wie kann der Kurzsichtigkeit vorgebeugt werden?
Die Augenärztin und der Optikermeister sind sich einig: Öfter in die Natur gehen und bewusst in die Ferne sehen, kann einer Kurzsichtigkeit vorbeugen. Klenck empfiehlt außerdem auch multifokale Kontaktlinsen, welche eine ringförmige Nahunterstützung besitzen, die das Voranschreiten der Sehschwäche bremsen soll.
Ob Brille oder Kontaktlinsen – Möglichkeiten zur Korrektur gibt es viele. Hier kann jeder für sich selbst entscheiden.
(lm)