Kneippen ist gut für die Gesundheit. Aber wie kneippt man eigentlich richtig? Unser heutiger OTV-Gesundheitstipp.
„Lernet das Wasser und seine Anwendungen und Wirkungen recht kennen, und es wird Euch Hilfe bringen, wo es möglich ist!“. Dieses Zitat stammt von Sebastian Kneipp, dem Namensgeber der Kneipp-Medizin. Er wusste schon damals, welche vielen gesundheitlichen Vorteile Wasseranwendungen bieten. Der Kreislauf wird angeregt, die Durchblutung gefördert und die Venen gekräftigt: Dies sind nur einige der vielen Vorteile vom Kneippen. Auch heute, hunderte Jahre später sind Kneipps Wasseranwendungen sehr beliebt.
Die wichtigste Voraussetzung beim Kneippen sei es, den Körper warm zu halten, bevor man in das kalte Wasser gehe, erklärt Evelin Hensel, 1. Vorsitzende des Kneippvereins Amberg. Außerdem sollte immer mit der rechten Seite – also herzfern – angefangen werden, denn dies sei für Körper und Kreislauf immer besser. Dann wird im Storchengang durch das Wasser gegangen, – solange bis ein stechender Schmerz entstehe. Viele Menschen würden einfach nur durchs Wasser gehen und das Bein nicht hochheben, so Hensel. Das Anheben der Beine sei aber besonders wichtig, denn durch das Auf und Ab wird die Venenpumpe gefordert. Wie lange gekneippt wird, legt jeder selbst fest. Wenn der Kälteschmerz eintritt, ist dies das Zeichen aus dem Wasser zu gehen. Nach dem Wassertreten sollte man sich auch nicht abtrocknen, sondern stattdessen das Wasser an den Beinen abstreifen oder die Beine im Sitzen hin und her schwingen. Wichtig sei insbesondere auch die Regelmäßigkeit beim Kneippen. Denn nur bei regelmäßiger Anwendung spüre man auch gesundheitliche Besserungen.
Auch ein kaltes Armbad bringt den Kreislauf in Schwung, sagt Evelin Hensel. Gerade bei einem Mittagstief könne ein Armbad die obere Durchblutung fördern und den Körper erfrischen. Egal ob Sie die Anwendung aber bei Armen oder Beinen machen, sollten Sie ihrem Körper zwischen den Anwendungen immer ein bis zwei Stunden Pause gönnen. Kneippen sei aber nicht nur bei einer Kneipp-Anlage möglich, sondern auch daheim oder unterwegs, erklärt Evelin Hensel. Zu Hause kann dafür die Badewanne oder ein großer Eimer genutzt werden. Die Wassertemperatur sollte dabei immer zwischen 12 und 16 Grad liegen, damit auch eine Wirkung erzielt werden könne.
(lw)