Futterstellen aufbauen und Vögel beobachten. Das ist für jede Altersgruppe geeignet und es verhilft zu einer besseren geistigen Leistungsfähigkeit.
„Biophilie“ bedeutet so viel wie die Liebe des Menschen zum Leben beziehungsweise zum Lebendigen. Die sogenannte Biophilia-Hypothesis hält fest, dass im Menschen die emotionale Nähe und Verbundenheit zur Natur genetisch verankert ist.
Diese Naturverbundenheit wird derzeit in einem Projekt des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) „Alle Vögel sind schon da“ in 67 vollstationären Pflegeeinrichtungen in Bayern genutzt. Dazu stellte der LBV Futterstellen sowie Vogelkuscheltiere und Bücher zur Verfügung. Die Bewohner der Einrichtungen nutzten vor allem gerne die Gelegenheit, Vögel zu beobachten. Eine dreijährige Begleitstudie der Universität Eichstätt-Ingolstadt kommt zu dem Ergebnis, „dass das Präventionsprojekt rundum dazu geeignet ist, kognitive Ressourcen, Mobilität und psychosoziale Gesundheit von Bewohnerinnen und Bewohnern in vollstationären Pflegeeinrichtungen zu fördern, und sowohl direkt als auch indirekt deren Lebenszufriedenheit steigern kann“. So heißt es im Abschlussbericht der Studie „Alle Vögel sind schon da - Vogelbeobachtung in vollstationären Pflegeeinrichtungen“ aus dem September 2020.
Dr. Norbert Schäffer, 1.Vorsitzender des LBV in Bayern, berichtet ebenso von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit von Demenzkranken. Man habe Erfahrungen mit demenzkranken Menschen gemacht, die sich nicht mehr an die letzte Mahlzeit erinnern könnten. Aber durch die Vogelbeobachtung würden bei den Senioren wieder Erinnerungen von vor 70 oder 80 Jahren geweckt, wie sie mit ihren Eltern Amseln oder Stare beobachtet haben, so der Tierökologe.
Vögel beobachten - das klingt simpel, fast banal. Das kann jeder. Eines lässt sich aus der Studie allemal ableiten: Vögel beobachten steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern macht auch den Kopf fit.
(mak)