Es waren schreckliche Bilder aus der Silvesternacht. In mehreren deutschen Städten waren Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden, unter anderem mit Böllern und Raketen. Auch in der Oberpfalz gab und gibt es immer wieder Übergriffe auf Rettungskräfte. Gewalt gegen Retter – Für die Feuerwehren und Rettungsdienste keine leichte Aufgabe mit solchen Situationen umzugehen.
Ganz so schlimm wie in den großen Städten ist es bei uns gottseidank nicht. Diese Bilanz zieht der Amberg-Sulzbacher Kreisbrandrat Fredi Weiß. Angriffe auf die Feuerwehrleute, die im Landkreis Amberg-Sulzbach ihren Dienst tun sind hier eher selten.
Rund 18.000 Einsätze fahren die oberpfälzer Feuerwehren im Jahr. Und auch wenn keine Gewalt gegen die Kameraden im Spiel ist - Der Ton gegenüber den Helfern werde durchaus rauer, vor allem bei ganz banalen Maßnahmen wie Absperrungen im Straßenverkehr.
Was den Rettungskräften an Silvester in Berlin passiert ist, ist auch Thema bei den Rettungsdiensten im Kreis Amberg-Sulzbach. Natürlich wird darüber gesprochen und diskutiert über die zunehmende Gewalt gegen Helfer, so Florian Kaufmann, Leiter der BRK-Rettungswachen in Sulzbach-Rosenberg und Vilseck. „Wir gehen oft mit einem komischen Gefühl in Einsätze“, so Kaufmann.
Gerade in der Oberpfalz machen bei Feuerwehr und Rettungsdiensten viele Freiwillige Dienst. Sich selbst in Gefahr zu begeben, um Leben zu retten, gehört dazu. Dafür werden die Helfer ausgebildet. Mit Konfliktsituationen richtig umzugehen, lernen die Kameraden vor allem im Austausch untereinander.
Wichtig ist für die Helfer vor Ort vor allem auch der direkte Kontakt zur Polizei. Denn nur die hat auch die rechtliche Autorität mögliche Täter zur Räson zu bringen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei laufe aber sehr gut, so die Verantwortlichen der Rettungsdienste.
Zum Tagesgeschäft gehören Angriffe auf Retter in der Oberpfalz nicht. Und das soll auch möglichst so bleiben. Gewalt gegen Retter – ein absolutes No Go.
Auch der tödliche Unfall bei einem Rettungseinsatz im Kreis Regensburg sorgt im Moment bei den Amberg-Sulzbacher Wehren für Diskussionen. In Sinzing war bei einem Rettungseinsatz eine alte Dame aus einer Trage gerutscht und fast 5 Meter in die Tiefe gestürzt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen acht Feuerwehrleute der Feuerwehr Lappersdorf wegen fahrlässiger Tötung. Gerade solche Ereignisse könnten auch Auswirkungen auf den Freiwilligendienst haben, so der Amberg-Sulzbacher Kreisbrandrat Fredi Weiß.
(db)