Fr, 13.01.2023 , 12:12 Uhr

Vilseck

Gewalt gegen Rettungskräfte auch in der Oberpfalz?

Vor allem in Großstädten werden Rettungskräfte bei ihren Einsätzen immer wieder auch tätlich angegriffen. Wir haben in der Oberpfalz nachgefragt, ob Gewalt gegen Retter auch hier ein Thema ist.

Es waren schreckliche Bilder aus der Silvesternacht. In mehreren deutschen Städten waren Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden, unter anderem mit Böllern und Raketen. Auch in der Oberpfalz gab und gibt es immer wieder Übergriffe auf Rettungskräfte. Gewalt gegen Retter – Für die Feuerwehren und Rettungsdienste keine leichte Aufgabe mit solchen Situationen umzugehen.

Ganz so schlimm wie in den großen Städten ist es bei uns gottseidank nicht. Diese Bilanz zieht der Amberg-Sulzbacher Kreisbrandrat Fredi Weiß. Angriffe auf die Feuerwehrleute, die im Landkreis Amberg-Sulzbach ihren Dienst tun sind hier eher selten.

Rund 18.000 Einsätze fahren die oberpfälzer Feuerwehren im Jahr. Und auch wenn keine Gewalt gegen die Kameraden im Spiel ist - Der Ton gegenüber den Helfern werde durchaus rauer, vor allem bei ganz banalen Maßnahmen wie Absperrungen im Straßenverkehr.

Was den Rettungskräften an Silvester in Berlin passiert ist, ist auch Thema bei den Rettungsdiensten im Kreis Amberg-Sulzbach. Natürlich wird darüber gesprochen und diskutiert über die zunehmende Gewalt gegen Helfer, so Florian Kaufmann, Leiter der BRK-Rettungswachen in Sulzbach-Rosenberg und Vilseck. „Wir gehen oft mit einem komischen Gefühl in Einsätze“, so Kaufmann.

Gerade in der Oberpfalz machen bei Feuerwehr und Rettungsdiensten viele Freiwillige Dienst. Sich selbst in Gefahr zu begeben, um Leben zu retten, gehört dazu. Dafür werden die Helfer ausgebildet. Mit Konfliktsituationen richtig umzugehen, lernen die Kameraden vor allem im Austausch untereinander.

Wichtig ist für die Helfer vor Ort vor allem auch der direkte Kontakt zur Polizei. Denn nur die hat auch die rechtliche Autorität mögliche Täter zur Räson zu bringen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei laufe aber sehr gut, so die Verantwortlichen der Rettungsdienste.

Zum Tagesgeschäft gehören Angriffe auf Retter in der Oberpfalz nicht. Und das soll auch möglichst so bleiben. Gewalt gegen Retter – ein absolutes No Go.

Kreisbrandrat zu tödlichem Unfall

Auch der tödliche Unfall bei einem Rettungseinsatz im Kreis Regensburg sorgt im Moment bei den Amberg-Sulzbacher Wehren für Diskussionen. In Sinzing war bei einem Rettungseinsatz eine alte Dame aus einer Trage gerutscht und fast 5 Meter in die Tiefe gestürzt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen acht Feuerwehrleute der Feuerwehr Lappersdorf wegen fahrlässiger Tötung. Gerade solche Ereignisse könnten auch Auswirkungen auf den Freiwilligendienst haben, so der Amberg-Sulzbacher Kreisbrandrat Fredi Weiß.

(db)

Amberg-Sulzbach Angriff Brand BRK Christof Strobl Einsatz Feuerwehr Florian Kaufmann Fredi Weiß Gewalt Kreisbrandrat´ Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rettungsdienst Rotes Kreuz Silvester Übergriff Unfall Absperrung Vilseck

Das könnte Dich auch interessieren

15.04.2024 Großbrand eines Lagergebäudes in Auerbach Ein Feuer in einem Lagergebäude in Auerbach hat am Samstag einen Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienste ausgelöst. Kurz nach 10 Uhr am Samstag Vormittag hatte ein Anwohner Rauch auf dem Dach eines Lagergebäudes in der Wellucker Strasse in Auerbach entdeckt und die Feuerwehr Auerbach alarmiert. Offenbar war ein Element einer nagelneuen Photovoltaikanlage auf dem Dach 24.09.2024 Feuer, Schüsse und Bombenalarm bei Katastrophenschutzübung Am Wochenende wurde in Windischeschenbach eine Katastrophenschutzübung unter dem Namen „Surprising Turn“ durchgeführt. Einsatzkräfte aus Windischeschenbach, Neustadt an der Waldnaab, Wurz, Neuhaus und Krummenaab probten gemeinsam den Ernstfall – eine Rettungsübung, die nicht nur Feuerwehr, Polizei und Sanitäter, sondern auch viele weitere Hilfskräfte forderte. Ziel war es, die Kommunikations- und Reaktionsfähigkeit der Einsatzkräfte in einer 16.10.2024 Große Feuerwehr-Marschübung quer durch Amberg-Sulzbach Große Marschübung der Feuerwehren im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg. 27 Feuerwehrfahrzeuge und 80 Einsatzkräfte absolvierten eine 150 km lange Übungsfahrt zur Verbesserung des Katastrophenschutzes. Die Einsatzkräfte befuhren unter anderem Bundesstraßen oder schmale Landstraßen quer durch den Landkreis und übten dabei das Fahren im geschlossenen Verband. Vorher hatte Landrat Richard Reisinger die Einsatzkräfte entsandt. 29.07.2024 Schwerer Unfall mit Traktor, Mähdrescher und zwei Autos Schwerer Verkehrsunfall heute Vormittag bei Teublitz. Auf der Staatsstraße SAD 1 sind ein Traktor und ein Mähdrescher kollidiert. Der Traktor kippte dabei in den Seitengraben und touchierte einen Pkw. Ein weiteres Auto fuhr auf den Unfall auf. Der 77-jährige Fahrer des Traktors wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt und konnte von den eintreffenden Einsatzkräften der Feuerwehr