34.000 US-Soldaten sind stand heute in Deutschland stationiert. Knapp die Hälfte davon an den Standorten Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels und Garmisch hier in Bayern. Insgesamt leben 40.000 US-Amerikaner an diesen Standorten. Als dann jüngst das Gerücht in den Medien auftauchte, US-Präsident Trump plane den Abzug von gut einem Viertel dieser Truppen, sorgte das für reichlich Aufsehen. Im Rathaus in Grafenwöhr war man im ersten Moment auch überrascht. Panik lösten die Gerüchte hier aber nicht aus. Bürgermeister Edgar Knobloch erklärte, dass er es nicht für realistisch halte, dass die US-Regierung Truppen aus Grafenwöhr abziehe. In den vergangenen Jahren sei der Standort Grafenwöhr schließlich weiter ausgebaut und nicht verkleinert worden. Dass die Amerikaner eines ihrer Kronjuwelen in Europa aufgeben würden, sagte Knobloch, könne er sich nicht vorstellen.
Auch in Vilseck sieht man die Situation ähnlich. Der 2. Bürgermeister Thorsten Grädel erklärte heute, dass die US-Amerikaner inzwischen ein fester Bestandteil der Oberpfälzer Kultur und Wirtschaft seien. Deshalb glaube auch er nicht an einen großen Truppenabzug. Dennoch: Sollten die US-Truppen bzw. ein Teil der hier stationierten US-Truppen tatsächlich abgezogen werden, dann hätte das in Grädels Augen massive wirtschaftliche Auswirkungen in der Region.
Der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht wandte sich bezüglich der Gerüchte in einem Schreiben direkt an Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. Dort betonte auch er die enorme Bedeutung der hier stationierten US-Amerikaner für die Oberpfalz. Speziell geht er auf Grafenwöhr ein.
Weiter heißt es:
Auch die vereinte Dienstleistungsgesellschaft ver.di reagierte auf den möglichen Abzug von US-Truppen. Sie fordern schnellstmöglich Klarheit.
Eine Stellungnahme der US-Regierung in Washington D.C. auf die kursierenden Gerüchte rund um den Truppenabzug aus Deutschland liegt bislang nicht vor.