Hilfe und Betreuung am Lebensende. Das ist das Ziel der Mitglieder von Hospiz- und Palliativvereinen. Um die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen hier in der Region weiter zu verbessern, wurde das Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk Nordoberpfalz gegründet. Das Netzwerk sei bereits das elfte seiner Art in Bayern und von großem Nutzen für die Region, erklärt Timo Grantz vom Bayerischen Hospiz- und Palliativverband.
Wir vom Palliativverband sprechen von den sogenannten 3K: Koordination, Kooperation und Kommunikation. Das heißt, wenn das alles optimiert wird in so einem Netzwerk, dann optimiert man die Zusammenarbeit bei der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen auch Einrichtungsübergreifend und das ist das ganz ganz wichtige an der Geschichte.
Timo Grantz, Geschäftsführer Bayerischer Hospiz- und Palliativverband e.V.
Teil des Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerks Nordoberpfalz sind neben ambulanten und stationären Hospizdiensten auch die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt sowie die Stadt Weiden, die Gesundheitsregion plus Nordoberpfalz und die Kliniken Nordoberpfalz.
Bereits im Vorfeld haben sich die Kooperationspartner miteinander vernetzt und Ideen ausgetauscht, erklärt Oberbürgermeister Jens Meyer. Die Gründung in Weiden und die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags sei jetzt nur noch der formelle Startschuss. Die Koordination des Netzwerkes übernimmt Tanja Herzer vom Malteser Hilfsdienst.
Oftmals ist es so, dass die Menschen nicht wissen, dass es das gibt. Man setzt sich nicht damit auseinander, wenn man nicht gerade in der Situation ist. Dann ist man auch oft sehr überfordert. Der Patient kommt ins Krankenhaus, kriegt die Diagnose Krebs und weiß gar nicht, wo ihm der Kopf steht. Auch bei den Angehörigen genauso. Man denkt immer, man muss es alleine schaffen, gerade im ländlichen Bereich denkt man immer: das schaff ich so, das krieg ich schon – so nach dem Motto.
Tanja Herzer, Netzwerkkoordinatorin
Durch das Netzwerk sollen die Angebote stadt- und landkreisübergreifend bekannter werden, damit die richtige Hilfe schneller bei den Menschen ankommt. Wie wichtig so eine Unterstützung ist, weiß auch Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier. Jemand in seinem Umfeld musste palliativ versorgt werden. Den Menschen, die sich ambulant oder stationär um andere kümmern, sei er sehr dankbar.
Bereits bestehende Strukturen sollen ausgebaut und Fort- und Weiterbildungen weiter vorangetrieben werden. Denn im Zentrum des Ganzen stehe: Der Patient und seine Wünsche und Bedürfnisse.
Das Netzwerk wird durch den Bayerischen Hospiz- und Palliativverband unterstützt und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
(lw)