Ein Tätigkeitsbericht, eine Zeitschrift des Landesjugendamtes, der Bauplan, eine aktuelle Ausgabe einer Regionalzeitung sowie das Schwandorfer Stadtwappen aus der Hand des Oberbürgermeisters – das ist der Inhalt der Zeitkapsel der Grundsteinlegung des Bayerischen Landesjugendamt Nord. Der Freistaat investiert hier für den Bau des 20 Büros umfassende Gebäudes etwa 8,4 Millionen Euro. Der Standort Schwandorf soll laut Ministerialdirektor Christian Schoppik vor allem die Mitarbeitersuche erleichtern. Insgesamt sollen 21 Arbeitsplätze in die große Kreisstadt verlagert werden. Die Mitarbeiter zogen nach der Entscheidung für Schwandorf übergangsweise von München nach Regensburg in das Amt für ländliche Entwicklung. Verlagert wurden die Bereiche, die nicht unbedingt die Landeshauptstadt als Standort benötigen. Das Richtfest ist für Ende 2022 vorgesehen. Der Umzug nach Schwandorf ist für den Herbst des Jahres 2024 geplant.
Archäologische Untersuchungen im Jahr 2020
Bis es zur Grundsteinlegung auf dem ehemaligen Beer Areal in Schwandorf kommen konnte, musste der Grund erst archäologisch untersucht werden. Gefunden wurden im Jahr 2020 etwa 500 Befunde aus dem 15. und 17. Jahrhundert. Zum Ärger des Grabungsleiters Friedel Loré wurde kurz vor Abschluss der Grabungen ein Teil der Befunde gestohlen. Um das noch im Boden vermutete archäologische Material zu schützen, wird das Gebäude auf Stelzen gestellt.
Kritik an der Standortverlagerungen durch ifo Studie
Eine vor Kurzen veröffentlichte ifo Studie übte Kritik an der Entscheidung der Staatsregierung Landesbehörden aus München zu entfernen. Vorallem die Höhe der Kosten und die Gefahr der Überhitzung des örtlichen Wohnungsmarktes wurden als Gründe gegen die Behördenverlagerungen angeführt. Anders sieht es unter anderem Dr. Norbert Kollmer. Der Präsident der Landesbehörde Zentrum Bayern Familie und Soziales stellte hier vorallem den psychologischen Aspekt einer Standortverlagerung als positives Beispiel an.
(bs)