Das Hahnbacher Familienunternehmen „Genisys“ gewinnt den Biopolymer Innovationaward.
Mit ihren biologisch abbaubaren Erdnägeln für Mähroboter-Begrenzungskabel erreicht das Unternehmen „Genisys“ den dritten Platz des Biopolymer Innovationawards. Die „Genisys GmbH & Co. KG“ aus Hahnbach ist Händler für Rasenmähroboter und Zubehör. Zum Sortiment gehören auch Kunststoff-Heringe für Begrenzungskabel der automatisierten Rasenpfleger. Dass von den etwa zehn Zentimeter langen Erdnägeln ein großer Teil vermutlich ewig im Erdreich verbleibt, obwohl die Halterungen nach wenigen Wochen überflüssig sind, wollte Firmenchef Richard Götz nicht einfach hinnehmen – und suchte erfolgreich nach einem biologisch abbaubaren Kunststoff.
Denn bevor ein Mähroboter durch einen Garten surren kann, müssen durchschnittlich 500 Kabelhalter im Erdreich versenkt werden. Mit ihnen werden Begrenzungskabel fixiert, die den automatisierten Rasenpfleger daran hindern, aus dem ihm zugewiesenen Biotop auszubrechen. Allein die Firma „Genisys“ verkauft sechs Millionen dieser Erdnägel pro Jahr, was die Dimension des weltweiten Marktes erahnen lässt. Gerade deshalb ließ Firmeninhaber Richard Götz der Gedanke keine Ruhe, dass ein Teil dieser Halterungen für immer im Erdreich verbleibt und zu Mikroplastik zerfällt, obwohl sie nach wenigen Wochen, wenn das Kabel im Rasen festgewachsen ist, eigentlich überflüssig werden.
Der Chef des Familienunternehmens begann gezielt nach biologisch abbaubaren Kunststoffen zu forschen, die den ökotoxisch bedenklichen ABS-Kunststoff ersetzen konnten. Mehr als fünf Jahre sollte diese Suche in Anspruch nehmen. Dass Richard Götz sich in dieser Zeit neben den alltäglichen Herausforderungen in seinem Kerngeschäft als Händler selbst von zahlreichen Rückschlägen nicht von seinem Ziel abbringen ließ, dass er auch umfangreiche Investitionen nicht scheute und am Ende mit der Firma „FKUR“ eine überzeugende Lösung fand, würdigt die Jury mit dem 3. Preis des Biopolymer Innovationaward.
Auf Platz 1 landete „Gruppo Fabbri Vignola S.p.A.“ aus Vignola in Italien. Ihre Innovation heißt „Nature Fresh“: Nature Fresh ist eine Klarsichtfolie, die sich sowohl für die manuelle als auch die automatische Verpackung von Lebensmitteln eignet und die zudem nach europäischem Standard (EN 13432) im heimischen Garten und in industriellen Anlagen kompostierbar ist. Der entstehende Kompost kann für den Pflanzenbau genutzt werden.
Der zweiten Platz ging an die „traceless martials GmbH“ aus Hamburg. Traceless Materials ist ein Start-up aus Hamburg. Die Gründerinnen Anne Lamp und Johanna Baare überzeugen nicht nur Investoren mit einer Technologie, die es erlaubt, aus Nebenprodukten der Agrarwirtschaft Polymere zu gewinnen und zu strukturieren. Auf diese Weise entstehen biologisch abbaubare Materialien, die das Potenzial haben, Kunststoffe etwa im Verpackungsbereich zu ersetzen.
(Bildquelle: Polykum e.V.)
(vl)