Brot ist Genuss, es ist ein Grundnahrungsmittel – und ein Alleinstellungsmerkmal der deutschen Backkunst. Diese Meinung vertritt der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks. Der Verband will es deswegen am heutigen Tag des deutschen Brotes gebührend feiern. Dafür hat sich die Bäcker-Innung Amberg-Sulzbach eine besondere Aktion überlegt.
Besonderes Angebot zum Tag des deutschen Brotes
Kürbiskernbrot gibt es bei der Bäckerei Wenkmann in Hohenkemnath normalerweise nur im Herbst – aber ausnahmsweise auch heute. Damit soll der Tag des deutschen Brotes gefeiert werden. Das Kürbiskernbrot ist deutschlandweit zum Brot des Jahres gekürt worden – deswegen bieten es die Mitglieder der Bäcker-Innung Amberg-Sulzbach heute an.
Deutsches Brot steht für Handwerk und Qualität – darauf will die Bäcker-Innung aufmerksam machen. Die Anzahl der Bäckereien in Deutschland ist in den letzten 60 Jahren allerdings stark geschrumpft: Von rund 55.000 auf zuletzt 9.600, so Zahlen des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks. Betriebe wie der von Ruth Herbst in Hohenkemnath werden also immer seltener. Sie führt ihre Bäckerei inzwischen in der dritten Generation. Wie ihr Vater und ihr Großvater vor ihr. 95 Jahre wird die Bäckerei heuer alt. Das Erfolgsgeheimnis: Die Qualität und Vielseitigkeit der Backwaren, ist Ruth Herbst überzeugt.
Auch Sohn Alfred hat Backleidenschaft für sich entdeckt
Auch ihr 20-jähriger Sohn Alfred hat sich bereits fürs Bäckerhandwerk begeistern lassen. Das frühe Aufstehen macht ihm dabei nichts aus. Seit der dritten Klasse war für Alfred klar, dass er in die Fußstapfen seiner Eltern treten und die Ausbildung zum Bäcker machen will. Für ihn ist es ein Beruf mit Zukunft.
Täglich geht es um 0:30 Uhr in der Nacht mit der Arbeit los. Drei Generationen arbeiten in der Hohenkemnather Bäckerei zusammen: Denn auch Senior-Chef Christian Wenkmann hilft noch tüchtig mit. Täglich steht er in der Backstube – trotz seiner 77 Jahre. „Da habe ich meine Freude dran!“, erzählt Wenkmann lächelnd.
Er hat die Bäckerei aufgebaut und Zeit seines Lebens Geld, Energie und Herzblut hineingesteckt. Es braucht schon Leidenschaft, um einen solchen Betrieb zu führen. Motivation gibt da die Treue der Kunden, erzählt seine Tochter Ruth. „Wenn wir aus dem Betriebsurlaub zurückkommen, sagen viele Stammkunden: ‚Gott sei Dank seid ihr wieder da.‘ Das tut natürlich super gut“.
Hoffnung auf die vierte Generation
Und auch dass mit Sohn Alfred ein leidenschaftlicher Nachwuchsbäcker da ist, freut Eltern und Großeltern sehr. Sie hoffen, dass mit ihm der Familienbetrieb auch in der vierten Generation weiter gehen kann.
(az)