In der Textilmanufaktur von Sirko Galz in Burglengenfeld schlägt das Herz der traditionellen Webkunst. Mit viel Hingabe und einem über 100 Jahre alten Jacquardwebstuhl stellt Sirko feinste Damast-Stoffe her – und das komplett von Hand, ohne Strom. Das aufwendige Verfahren, bei dem feine Muster mit Hilfe von Lochkarten in den Stoff gewebt werden, benötigt Präzision und Geduld. Für 55 Meter Stoff investiert Sirko etwa drei Wochen Arbeit.
Auch seine Muster entwickelt Sirko Galz selbst, inspiriert von historischen Epochen und eigener Kreativität. Für jedes Design fertigt er eine spezielle Lochkartenreihe an, die den Webstuhl steuert. Dabei kann die Anzahl der Lochkarten je nach Muster stark variieren, von 50 bis zu 800 Stück.
Für seine Arbeit wurde Sirko Galz dieses Jahr mit dem European Textile & Craft Award 2024 in Bozen ausgezeichnet. Für den studierten Geologen, der erst 2012 den Schritt ins Handwerk gemacht hat, eine große Bestätigung. Die eleganten Damaststoffe, die aus seiner Manufaktur kommen, sind keine Massenware. Sie finden sich als Tischläufer, Geschirrtücher oder Servietten auf ausgewählten Kunsthandwerkermärkten.
(pg)