Do, 07.09.2023 , 14:25 Uhr

Schwandorf

Hans Schuierer kritisiert Proteste der Letzten Generation

Wie sieht Schwandorfs Altlandrat Hans Schuierer die Proteste der Letzten Generation - hat der ehemalige WAA-Kämpfer Verständnis für die umstrittenen Aktivisten?

Sie sitzen oder kleben auf der Straße und blockieren den Verkehr – die Aktivisten der Letzten Generation. Dieser Akt des zivilen Ungehorsams sei angemessen und nötig angesichts der Klimakrise, so die Überzeugung der Aktivisten. Hans Schuierer, heute 92 Jahre alt, hat sich vor fast 40 Jahren ebenfalls an heftigen Protesten beteiligt, die Geschichte geschrieben haben: Die Kämpfe gegen eine Atomare Wiederaufarbeitungsanlage bei Wackersdorf. Trotzdem kritisiert der Zeitzeuge und Altlandrat die Letzte Generation.

„In dieser Art nicht sinnvoll“

„Demonstrationen für mehr Klimaschutz halte ich für sinnvoll und gut, aber nicht in dieser Art und Weise. Sich einfach auf die Straße zu setzen und den ganzen Verkehr zu behindern, das kann ich nicht für gut heißen.“, so Schuierer im OTV-Gespräch.

Der Unterschied zu den Protesten gegen die WAA? „Wir haben damals in Wackersdorf die Polizei behindert, die Baufahrzeuge und LKW behindert – nicht unbeteiligte Bürger.“, erinnert sich Schuierer. „Unsere Proteste waren gezielter.“ Die Klimaaktivisten müssten andere Wege des Protests finden, plädiert Schuierer. „Die jungen Leute könnten zum Beispiel vor dem Landtag demonstrieren oder ganz bestimmte Sitzungen behindern.“

Präventivhaft gegen Aktivisten umstritten

Wegen der Straßenblockaden sind 27 Klimaaktivisten in der letzten Augustwoche sogar ins Gefängnis Stadelheim in München gekommen. Unter ihnen auch die 24-Jährige Ronja Künkler aus Rothenstadt bei Weiden. Das Polizeiaufgabengesetz macht eine solche Präventivhaft von Aktivisten möglich. Eine höchst umstrittene Regelung – Hans Schuierer kann sie aber verstehen. „Es bleibt der Polizei ja wohl nichts anderes übrig als solche Präventivmaßnahmen. Die Aktivisten kündigen ja an, dass sie es wieder machen werden.“

Straßenblockaden nicht wirksam

Dass junge Menschen für den Klimaschutz einstehen und dafür auch demonstrieren, findet Schuierer gut – nötig sogar. Doch Straßenblockaden seien der falsche Weg. Damit würden sie nur große Teile der Gesellschaft gegen sich aufbringen und ihrem Anliegen schaden. Zwei Umfragen aus diesem Sommer bestätigen das. Demnach haben drei Viertel der Deutschen für die Protestformen der Letzten Generation kein Verständnis mehr.

(az)

Aktivismus Demonstranten Demonstrationen Hans Schuierer Klimaaktivisten Klimakrise Letzte Generation Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Proteste WAA Wackersdorf

Das könnte Dich auch interessieren

21.08.2024 Mann in Murner See ertrunken Laut Polizeibericht sei der Mann auf einmal verschwunden – seine Ehefrau habe daraufhin sofort den Rettungsdienst gerufen. Einsatzkräfte aus Wasserwacht, Feuerwehr und ein Rettungshubschrauber suchten nach ihm. Nach ca. 20-minütiger Suche entdeckte der Rettungshubschrauber den leblosen Körper auf der Oberfläche des Sees. Die Wiederbelebungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Die Ursache des Unglücks ist bisher nicht bekannt. 20.08.2024 „Urlaub dahoam“ am Murner See bei Wackersdorf In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Oberpfälzer Seenland zu einem wahren Urlaubshotspot entwickelt. Ob Camping, Baden, Sport oder Natur erleben -vor allem der Murner See bei Wackersdorf bietet für alle Erholungssuchenden jede Menge an Angeboten. Für unsere Sendereihe „Urlaub dahoam“ haben wir uns mit Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter als Reiseführer verabredet und haben 19.08.2024 Überlastete Parkplätze am Murner See An heißen Sommertagen kommt es immer wieder zu zugeparkten Grünflächen und Rettungswegen. Manche Autofahrer stellen sich auch noch frech auf die Anmeldeplätze der Campingbesucher, um den Preis für den kostenpflichtigen Parkplatz am See nicht zahlen zu müssen. Doch gerade das kann ziemlich teuer werden. Über 500 Euro kann es den Besitzer kosten, wenn ein Fahrzeug 23.07.2024 Schülerengagement in Schwandorf geehrt Schüler aus Schwandorf und Wackersdorf wurden für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Die rund 40 Siebt- und Achtklässler haben sich zum Beispiel als Schülerlotsen, Tutoren oder auch als Dolmetscher eingesetzt. Um dies zu ehren, hatten der Verein „Lernenden Region Schwandorf“ und das Staatliche Schulamt an die Schwandorfer Kreuzberg-Mittelschule eingeladen. Landrat Thomas Ebeling hat die Urkunden an