Eine eigene Wohnimmobilie bleibt hierzulande trotz gestiegener Zinsen der Traum der meisten Verbraucher! Dieser Wunsch ist angesichts der hohen Mieten und Immobilienpreise verständlich. Steckt hinter dem Erwerb einer Immobilie doch die Aussicht, die für die Mietzahlungen abfließenden Gelder in die Vermögensbildung zu stecken. Überdies kann das eigene Wohnumfeld so gestaltet werden, wie es den Wünschen der Eigentümer entspricht.
Allerdings unterliegt jede Immobilie dem Zahn der Zeit! Wenn sie nicht regelmäßig modernisiert und saniert wird, verfällt sie zusehends und verliert an Wert. Die wenigsten Haushalte haben genügend Rücklagen gebildet, um beispielsweise eine energetische Sanierung zu stemmen oder das Bad zu modernisieren. In diesem Fall ist es ratsam, auf einen zinsgünstigen, zweckgebundenen Modernisierungskredit zurückzugreifen.
Die Modernisierung oder Sanierung einer Immobilie ist mit einigem Aufwand verbunden. Der Wohnkomfort wird über Wochen oder Monate eingeschränkt und die Kosten reißen ein tiefes Loch ins Budget. Doch aus verschiedenen Gründen ist es ab und zu notwendig, die Immobilie mithilfe eines Modernisierungskredits zu sanieren:
Ein Modernisierungskredit ähnelt einem herkömmlichen Raten- beziehungsweise Konsumentenkredit. Ein Kreditinstitut oder Finanzdienstleister stellt dem Kreditnehmer eine Darlehenssumme zur Verfügung, die der Begünstigte danach in monatlichen Raten zurückzahlt.
Die Raten werden so berechnet, dass die Darlehenssumme getilgt und die damit verbundenen Zinsen bedient werden. Die Höhe der Raten ist so zu wählen, dass der betroffene Haushalt den Verpflichtungen nachkommen kann, ohne dass Abstriche an der Lebensqualität vorgenommen werden müssen oder die Gefahr einer Überschuldung besteht.
Ein Modernisierungskredit wird zweckgebunden vergeben. Der Kapitalzufluss darf nur im Zusammenhang mit Sanierungen an der Immobilie verwendet werden. Banken sehen darin den Vorteil, dass der Wert der Immobilie steigt, sodass sie ein Modernisierungsdarlehen mit einem günstigeren Zinssatz ausstatten als einen herkömmlichen Ratenkredit. Dieser Vorteil bringt für den Kreditnehmer Einsparungen mit sich, die sich nicht selten im fünfstelligen Bereich bewegen.
Neben der Zweckbindung ist ein Modernisierungsdarlehen mit weiteren Besonderheiten verknüpft:
Die Vergabe eines Modernisierungskredits ist in Paragraf 555 b des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) geregelt. Die Banken unterscheiden jedoch selten zwischen Instandhaltungsmaßnahmen und Modernisierungsarbeiten, weshalb vor der Beantragung mit der Bank genau abgeklärt werden sollte, an welche Arbeiten am Haus der Kredit gebunden ist. In der Regel lassen sich Maßnahmen finanzieren, die zu den folgenden Ergebnissen führen:
Die Vergabe eines Modernisierungskredits ist mit einigen Anforderungen verbunden, die der Kreditnehmer erfüllen muss:
Für einen besseren Überblick fassen wir an dieser Stelle die Vorzüge und die Nachteile eines Modernisierungskredits im Vergleich zu anderen Kreditformen übersichtlich zusammen.
Die Beantragung eines Modernisierungskredits ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Der Beantragungsprozess selbst geht online vonstatten. Allerdings bedarf es einiger Dokumente, die beschafft werden müssen, bevor sie auf der Website des Anbieters in Kopie hochgeladen werden können.
Damit lassen sich die ungefähren Kosten einer Modernisierungsmaßnahme besser einschätzen. Außerdem bestehen die meisten Kreditgeber auf einem Sanierungsplan. Er schafft die notwendige Transparenz und verhindert, dass es später zu Ungereimtheiten mit den Geldgebern kommt.
Es lohnt sich immer, mehrere Angebote zu erfragen und die jeweiligen Kosten eines Anbieters zu vergleichen. In der Regel geschieht das heutzutage über einen Finanzierungsvergleich wie baufi24. Die Kreditnehmer profitieren von dessen Expertise und müssen nicht mit jeder Bank einzeln in Kontakt treten und verhandeln.
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die finanzielle Leistungsfähigkeit des Haushalts zu bestimmen. Es sind alle für den Lebensunterhalt notwendigen monatlichen Ausgaben zusammenzufassen und vom verfügbaren Einkommen abzuziehen. Der verbleibende Betrag kann dann üblicherweise für die Ratenzahlung verwendet werden.
Dabei kommt dem vorhandenen Eigenkapital eine besondere Rolle zu. Je höher dieses ausfällt, desto geringer legt die Bank den Zinssatz fest.
Für die Beantragung eines Modernisierungs- beziehungsweise Sanierungskredits benötigt der Antragsteller einen Nachweis, dass er im Besitz der betreffenden Immobilie ist. Dafür ist ein Grundbuchauszug ausreichend.
Nachdem der Kreditbedarf ermittelt und ein passender Anbieter gefunden wurde, kann mit diesem online in Kontakt getreten werden. Dabei werden alle notwendigen Unterlagen in Kopie hochgeladen. Die Bank holt bei der Schufa eine Bonitätsprüfung ein. Sind die Formalitäten zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt, wird die Darlehenssumme freigegeben und dem Konto des Antragstellers gutgeschrieben.
Ein Modernisierungskredit eignet sich für Eigentümer, die ihre Immobilie sanieren wollen. Manchmal ist jedoch eine andere Kreditform geeignet.
Bei umfangreichen und teuren Sanierungsmaßnahmen kann eine Baufinanzierung die beste Lösung sein. Dabei sind die Zinsen noch günstiger als bei einem zweckgebundenen Modernisierungskredit. Allerdings wird bei dieser Darlehensart ein Grundbucheintrag vorgenommen, der mit weiteren Kosten verbunden ist.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Kreditlinien für eine energetische und altersgerechte Sanierung. Unter Umständen lässt sich ein KfW-Kredit mit einem Modernisierungsdarlehen verbinden.
Dabei handelt es sich um einen herkömmlichen Konsumentenkredit, der ohne Zweckbindung daherkommt. Dieser eignet sich für kleinere Modernisierungsmaßnahmen. Ein Ratenkredit ist dann von Vorteil, wenn neben der eigentlichen Modernisierung die Anschaffung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen in Planung ist.
(exb)