Wissen Sie, was der Apfelstrudel mit den Türkenkriegen im 15. Jahrhundert zu tun hat? Als damals das Osmanische Reich nach Norden expandieren wollte und Kriege gegen mehrere europäische Reiche führte, brachte es auch das Rezept für Strudel mit nach Europa. In diesem Zuge kam das Gericht erst nach Ungarn und von dort nach Wien. Heutzutage gehört der Strudel fest zum österreichischen und süddeutschen Speiseplan dazu. Und wie vielfältig Strudel sein kann, will das neue Buch Strudellust zeigen.
Ein herzhafter Steinpilzstrudel – oder lieber ein süßer Himbeerstrudel gefällig? Strudel für jede Gelegenheit, das war der Gedanke von Hans Bauer und Sandra Leitner aus Zeitlarn. Das Paar hat bereits als Team das Buch Knödellust herausgebracht – für ihr neues Kochbuch haben sie den Strudel ins Visier genommen. Denn Strudel seien – wie Knödel auch – essbare Heimat, ist Hans Bauer überzeugt.
Füllung ist das A und O
Für etwa einem Jahr haben die beiden Strudelrezepte in etlichen Variationen erprobt, gekocht und abgelichtet. Von einfach für den Alltag bis aufwendig für besondere Anlässe. Eine richtig schmackhafte Füllung sei das A und O, erklärt Sandra Leitner.
Mit Gehzeit wird alles gut – auch der Teig
Doch gerade beim Teig haben viele Scheu: Denn dieser muss sehr dünn ausgezogen werden. Was, wenn der Teig reißt? Doch davor muss niemand Angst haben, sind Bauer und Leitner überzeugt. Mit ein paar Tricks gelingt der Teig. Deshalb wird am Anfang des Buches erst einmal Basis-Wissen zum Strudelteig erläutert. Das wichtigste, damit der Teig schön dehnbar wird und nicht reißt: Der Teig muss mindestens eine halbe Stunde, am besten sogar über Nacht, gehen gelassen werden. Die Gehzeit ist wichtig, denn dann entsteht das elastische Glutengerüst im Teig.
Klassisch oder extravagant
Was in den Teig dann eingeschlagen wird, kann sich ganz nach dem eigenen Geschmack richten. Das Buch bietet Rezepte für Suppenknödel, herzhafte und süße Strudel sowie Partystrudel – quasi als Fingerfood. Egal also, ob Sie Lust auf klassische oder extravagante Strudel haben – in diesem Kochbuch ist für jeden Geschmack etwas dabei. (az)
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