Heute ist Antikriegstag. Seit 1957 erinnern die Gewerkschaften in Deutschland und auch in der Oberpfalz am 1. September an das Grauen und das unermessliche Leid der beiden Weltkriege, die über 80 Millionen Tote gefordert haben.
Am 1. September 1939 wurde Polen von Deutschland angegriffen und der 2. Weltkrieg ausgelöst. Der DGB in der Oberpfalz sieht den Antikriegstag in diesem Jahr als besonders wichtig an: „Gerade in diesem Jahr haben wir besonderen Anlass den Antikriegstag als Tag des Mahnens vor den zerstörerischen Folgen von besinnungslosem Nationalismus und Faschismus zu begehen. Denn in diesem Jahr ist der Krieg in Europa so nah wie lange nicht mehr“, so DGB Regionsgeschäftsführer Christian Dietl.
„Nie wieder Krieg!“ – das sei und bleibe auch die Grundüberzeugung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Jeder Krieg sei ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit. „Mit dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine ist der Krieg zurück in Europa. Im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika und anderswo wüten weiterhin, teilweise seit Jahrzehnten, Kriege und Bürgerkriege. Tod, Zerstörung und Flucht – so lautet ihre fürchterliche Bilanz. Die Waffen müssen endlich schweigen – überall auf der Welt!“, so Dietl weiter.
Der DGB setze sich ein für eine europäische und internationale Friedensordnung, die auf den Menschenrechten und den Prinzipien der Freiheit, der Selbstbestimmung und der sozialen Gerechtigkeit beruht, für eine kooperativ ausgerichtete Sicherheitspolitik, die weit über militärische Friedenssicherung hinausgehe. Auch der nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung müsse ein breites Sicherheitsverständnis zugrunde liegen, das zentrale Aspekte, wie die Bewältigung der Folgen des Klimawandels, die Bekämpfung von Pandemien, die Sicherung der Energie- und Rohstoffversorgung und den Aufbau widerstandsfähiger internationaler Liefer- und Wertschöpfungsketten, umfasse.
Der DGB-Regionssekretär der Oberpfalz, Peter Hofmann und Raul Vitzthum von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben im Vorfeld des Antikriegstages in der Regionalbibliothek Weiden Teilnehmer begrüßt, die sich unter dem Titel „Give Peace a Chance“ durch Lieder und Gedichte mit den Kriegen und ihren Folgen befassten. Besonders beeindruckend: Theresa Weidhas vom „Trio Volxxang“, die Gedichte von Tucholsky, Mühsam, Celan, Kästner und Borchert so eindringlich vortrug, dass es unter die Haut ging.
(gb)