Dieses Szenario wünscht man wirklich niemanden: Nachts bricht ein Feuer aus, vernichtet von jetzt auf gleich die eigene Existenz. Familie Dietl aus Hohenburg hat genau solch einen Schicksalsschlag gerade erst erlebt.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai bricht in einer leerstehenden Stallung am Hohenburger Marktplatz ein Feuer aus. Die Flammen greifen auf die benachbarten Häuser über. So auch auf das Mietshaus, in dem Familie Dietl lebt. Durch beherztes und rechtzeitiges Eingreifen der Nachbarsfamilie werden Mutter Alexandra und Sohn Dominik noch rechtzeitig auf das Feuer aufmerksam. Verletzt wird in dieser Nacht niemand. Vater Karl-Heinz bekommt von all dem vorerst nichts mit. Er liegt im Krankenhaus. Entlässt sich am nächsten Tag als er von dem Brand erfährt, entgegen Empfehlung der Ärzte, selbst, um bei seiner Familie zu sein.
Im Moment sind die drei bei Nachbarn untergekommen, eine neue Wohnung ist schon in Aussicht. Dennoch: Man spürt, dass sie mit dem erlebten noch zu kämpfen haben. Sohn Dominik wirkt gefasst, wenn er über die Brandnacht spricht. Es ist aber sowohl zu sehen als auch zu spüren, dass ihn diese Nacht und ihre Folgen belastet.
Glück im Unglück hätten sie dennoch gehabt, erzählt Vater Karl-Heinz. Wäre der Brand nur wenige Minuten später bemerkt worden, hätten es seine Frau und sein Sohn wahrscheinlich nicht mehr aus dem Haus geschafft. „Das Materielle, das kann man alles ersetzen. Natürlich sind auch Dinge verloren und kaputt gegangen an denen das Herz und Erinnerungen dranhängen, die man nicht wiederbekommt. Aber auf der anderen Seite sagen wir, wir haben immer noch uns drei.“
(ac)