Gilt Holz als nachhaltiger Energieträger oder nicht? Darüber wird momentan viel diskutiert. Sowohl auf Bundesebene, als auch in der EU. Diese Diskussionen sorgen für Verunsicherung in der Branche der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung. Was ist Holz in Zeiten des Klimawandels denn nun? Klimaschädlicher Brennstoff oder der Baustoff und Energieträger der Zukunft? Diese Frage hat die Junge Union bei einem Besuch der Ziegler Group in Plößberg thematisiert.
Betriebsrundfahrt durch das Sägewerk
Betriebsrundfahrt durch eines der größten Sägewerke Europas: Mitglieder der Jungen Union ließen sich das Gelände der Ziegler Group in Betzenmühle bei Plößberg zeigen. 2,2 Millionen Festmeter Holz werden hier im Jahr verarbeitet. Mit ihren insgesamt 32 Einzelunternehmen machte die Gruppe zuletzt einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro – die Ziegler Group ist auf Expansionskurs. „Wir sehen die wirtschaftliche Lage in der Holzwirtschaft als gut“, so Geschäftsführer Andreas Sandner gegenüber OTV. „Holz ist einer der Schlüsselbaustoffe der Zukunft“.
Holz sei ein Schlüsselbaustoff der Zukunft – nachwachsend und klimaneutral, so die Firmen-Philosophie. Die Ziegler-Group investiert inzwischen neben der Holzverarbeitung auch in den Holzhausbau. Dafür brauche es auch Unterstützung von der Politik: Baurichtlinien dürften Holz als Baustoff nicht mehr benachteiligen. Und: Es sei wichtig, dass im Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung Holz als erneuerbare Energiequelle erhalten bleibe, so Sandner.
Diskussionen um Holz als erneuerbaren Energieträger
Zum Hintergrund: Das geplante Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung würde den Bau von Holzheizungen einschränken. Auch die EU wollte Holz als nicht nachhaltig einstufen – was für heftige Kritik sorgte. Dieser Plan sei nun aber vom Tisch, versichert Europaabgeordneter Christian Doleschal beim Vor-Ort-Termin. Er plädiert für den Brennstoff Holz. Das solle auch die Ampel im Gebäudeenergiegesetz umsetzen, so seine Forderung. „Holz emittiert nur so viel Kohlenstoffdioxid, wie es während des Wachstums bindet. Es hat also eine gute CO2-Bilanz. Und es würde die Treibhausgase auch ausstoßen, wenn es ungenutzt im Wald als Totholz verrotten würde.“
Wirtschaftlicher Optimismus bei Ziegler Group
Aktuell laufen bei der Ziegler Group Erweiterungsarbeiten: Das Gelände soll in südlicher Richtung wachsen. Um 20 Hektar soll das Betriebsgelände erweitert werden und sowohl für „neue Technologien“ als auch zur Entzerrung des bisherigen Standortes genutzt werden, so Sandner. Mit der Bebauung könne voraussichtlich 2024 begonnen werden. Auch wenn es also momentan Unsicherheiten in der Holzbranche gibt, sieht zumindest die Ziegler Group der Zukunft nach wie vor optimistisch entgegen: Für sie ist klar, eine nachhaltige Zukunft geht nur mit dem Brenn- und Baustoff Holz.
(az)