Fr, 13.09.2024 , 16:10 Uhr

Amberg

IG Metall stellt große Forderungen an Arbeitgeber

Runde eins in den Tarifverhandlungen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Am Mittwoch haben sich die IG Metall und die Arbeitgeber in München getroffen. Jetzt hat die IG Metall Amberg das Fazit der ersten Runde gezogen.

Die diesjährigen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie könnten sich zu einer der anspruchsvollsten der letzten Jahre entwickeln. Am vergangenen Mittwoch hatte sich ein Gremium der IG Metall mit dem Verband der Metall- und Elektroindustrie für die erste Verhandlungsrunde des Jahres getroffen. Die IG Metall fordert 7 % mehr Gehalt für die Arbeitnehmenden der Industrie. Darüber hinaus sollen soziale Komponenten für die unteren Gehaltsklassen, und die Möglichkeiten des Arbeitszeitausgleiches verbessert werden.

Besonders im Fokus stehen die Auszubildenden, für die die Gewerkschaft eine Erhöhung um 170 Euro pro Monat fordert. Das entspricht einer Lohnsteigerung von etwa 15 Prozent. Die Gewerkschaft begründet ihre Forderungen mit der erhöhten Inflation der vergangenen Jahre und den verhältnismäßig noch stärker gestiegenen Lebenshaltungskosten. Besonders Auszubildende und Studenten würden darunter leiden.

Erste Runde ohne Ergebnis

Die erste Verhandlungsrunde brachte erwartungsgemäß noch keine Ergebnisse, auch wenn sich laut dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Amberg, Udo Fechtner, die Arbeitgeber überraschend kompromissbereit zeigten. Sicherlich geholfen habe dabei der Großaufmarsch von Demonstranten vor dem Verhandlungshaus. Rund 5.000 Gewerkschafter aus ganz Bayern, darunter auch viele aus der Oberpfalz, sorgten für großes Aufsehen in München.

Arbeitgeberverband sieht Forderungen als unrealistisch

Auf der Arbeitgeberseite zeigt man sich trotz Verständnis wenig begeistert von den Forderungen der IG Metall. Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie bezeichnete diese als „überzogen und nicht situationsgerecht“. In einer Stellungnahme hieß es:

„Verteilt werden kann nur das, was zuvor erwirtschaftet wurde. Die Unternehmen leiden erstens unter zu hohen Energiekosten, zweitens einer überbordenden Bürokratie, drittens zu hohen Steuern, viertens einem zunehmend unfairen internationalen Wettbewerb und fünftens unter zu hohen Lohnkosten.“

Wie geht es weiter? Nächste Runde am 15. Oktober

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. Oktober angesetzt. Auch wenn die Arbeitgeberseite signalisiert hat, dass sie zu einem gewissen Grad zu Kompromissen bereit ist, wird auch dann wohl kein endgültiges Ergebnis stehen. Die IG Metall zeigt sich standhaft und bereitet sich schon jetzt auf erste Warnstreiks nach dem Ende der Friedenspflicht am 28. Oktober vor.

(sb)

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