Er besitzt Tausende von Stacheln, ist vorwiegend nachtaktiv und wird im Durchschnitt zwei bis vier Jahre alt: Der Igel. Das Tier existiert bereits seit über fünfzehn Millionen Jahren. Normalerweise bekommt man den Igel momentan aber nicht zu Gesicht, denn die Tiere halten von November bis etwa März Winterschlaf. Einige der Tiere sind jedoch wach – sie sind krank und können keinen Winterschlaf halten. Damit diese Tiere wieder gesund werden, nimmt sie Lisa Ruder aus Erzhäuser bei Bodenwöhr auf und kümmert sich um sie. Ihre erste Patientin heute ist Igeldame Hanni. In ihrem Keller kümmert sich Lisa Runder seit vier Jahren um hilfsbedürftige Igel und hat dafür eine kleine Igelauffangstation eingerichtet.
Denn die Pflege ist sehr zeitaufwendig. Jeden Tag müssen die kranken Untermieter versorgt und gepflegt werden. Wiegen, Käfig reinigen und desinfizieren, füttern und Medikamente geben: All das wird auch protokolliert.
Hanni ist an die Untersuchungen bereits gewöhnt. Sie wird seit Anfang Oktober behandelt und leidet an Pilz- und Milbenbefall. Eigentlich sollte sie bald ausgewildert werden. Leider hat sie jetzt Wasseranlagerungen. Hinter ihr liegen bereits einige schmerzhafte Behandlungen. Dabei hat sie viele ihrer Stacheln verloren. Eigentlich halten Igel momentan Winterschlaf. Wer noch wach ist, der sei krank, erklärt Lisa Ruder
Also viele haben Innenparasiten. Massiv Innenparasiten, weil sie eben nicht genügend natürliche Nahrung finden, um das Gleichgewicht zu halten und sie müssen auf Schnecken und Würmer zurückgreifen. Die sind dann der Grund dafür, dass die Igel so schlecht beieinander sind. Das sind die größten Überträger der Innenparasiten.
Lisa Ruder, Igel-Mama
Um die aufwendige Igelpflege stemmen zu können, lernt Lisa Ruder Michaela Mayer-Beer an. Sie kümmert sich seit Kurzem um kranke Igel. Kennengelernt haben sich die beiden durch Igel Fritzchen. Mayer-Beer bat die Igel-Mama damals um Hilfe. Jetzt teilt Lisa Ruder auch ihr Wissen mit ihr. Mit ihrem Einsatz wollen die beiden der Natur etwas zurückgeben.
Dem Igel könne bereits mit einfachen Mitteln geholfen werden. Ein wichtiger Schritt sei ein igelfreundlicher Garten, wie hier bei Familie Ruder. Hecken, Büsche oder Laubhaufen bieten einen idealen Rückzugsort für das Wildtier.
Man sollte ganzjährig vielleicht Futter rausstellen, Wasserstellen schaffen. Man sollte für die Igel, auch für die Insekten – die ja Hauptnahrungsmittel sind von den Igeln – sollte man Platz machen, Blumenwiesen ansähen. Es muss ja nicht der ganze Garten sein, aber wenigstens ein bisschen teilen.
Michaela Mayer-Beer, Igel-Mama
Viel Zeit und Geld habe Lisa Ruder bereits in die Igelpflege investiert – ehrenamtlich. Lohnen würde sich das Ganze aber trotzdem. Rund 220 Igeln hat sie 2021 das Leben gerettet. Im Schnitt überleben etwa 2/3 der Tiere in Ruders Pflege. Sie werden dann wieder ausgewildert. Dies ist auch das große Ziel: Denn ein Igel ist kein Haustier, sondern ein Wildtier. Und gehöre deshalb auch wieder zurück in die freie Natur.
Wenn Sie die ehrenamtliche Arbeit von Igel-Mama Lisa Ruder unterstützen möchten, dann können Sie das gerne mithilfe von Futter, Sach- oder einer kleinen Geldspende machen. Lisa Ruder hat für die Igel-Pflege sowohl eine Amazon Wishlist erstellt, als auch ein PayPal Konto (Lisaruder62@gmail.com) für Spenden erstellt.
(lw)