Zum Anstoßen ein Glas Sekt und bloß keinen Orangensaft – alkoholische Abstinenz kann es also schon mal nicht sein, warum Eva Schneider so alt geworden ist. Heute hat sie im Benedikt-Wohnheim ihren 100. Geburtstag gefeiert. Dass sie so alt wird, damit hat sie nicht gerechnet.
Eva Schneider ist geistig bei klarem Verstand, kennt das Alter jedes ihrer zwei Kinder, zwei Enkel und fünf Urenkel-Kinder. Sie erzählt von ihren Reisen und davon, wie sie in der Slowakei aufgewachsen ist und dort ihr Abitur gemacht hat – als eine von nur acht Frauen bei 80 Schülern.
Eva Schneider hat viel erlebt – auch den Zweiten Weltkrieg. Nie wieder Krieg antwortet sie daher auf die Frage, was sie sich für die Zukunft wünscht. Aber: Im Alter vergesse man das Schlechte, das Gute überwiege.
Fünf Mal mehr Hundertjährige als vor 20 Jahren
100 Jahre alt zu werden – für manche Menschen ist es ein Traum, für andere ein Graus. Evas Tochter Susanne Weidner würde auch gern lange leben – zumindest wenn sie gesund bleibt. Denn alt werden hat auch seine Vorteile. Die Bindung zu ihrer Mutter sei im Alter gewachsen.
Ein 100. Geburtstag ist sicherlich etwas Besonderes. Aber es ist längst keine Sensation mehr. 23.513 Menschen in Deutschland waren im Jahr 2021 100 Jahre oder älter. Vor rund 20 Jahren waren es weniger als ein Viertel davon. In Amberg leben derzeit sieben Ü100-Jährige, einer davon ist männlich, sechs weiblich.
Die Zahl der 100-Jährigen nimmt auch in Amberg zu. Und: Auch ihr Zustand sei meistens besser als in früheren Jahren – sagt Caritas-Altenheim-Leiter Carsten-Armin Jakimowicz.
Und wie lange können Menschen leben? Wissenschaftler sind sich darüber uneinig.
(mz)