Schlange stehen beim Blutspenden. Ein solches Bild ist in Sommermonaten unüblich. Und generell geht die Bereitschaft zum Blutspenden zurück. Noch im Jahr 2011 waren 97 von 1.000 Einwohner in Bayern Blutspender. 2019 waren es schon nur noch 79.
Erstspenderin Pina durften wir bei ihrer Spende begleiten. Doch sie allein kann den Trend nicht umkehren. Aber sie kann mit ihrem Blut bis zu drei Menschen das Leben retten. Daher spendet sie heute – zum ersten Mal. Dafür müssen sie Ärzte vorher checken und nach Ausschlusskriterien abfragen. Dazu zählen Bluthochdruck, Zucker, Infektionskrankheiten und vieles mehr. Auch der Hämoglobin-Wert ist wichtig.
Ein halber Liter Blut wird den Spendern entnommen. Das ist relativ viel.
Geld fürs Blutspenden?
Rund 2.000 Blutkonserven werden in Bayern gebraucht – täglich! 80 Prozent der Deutschen sind im Leben mindestens einmal auf eine Blutspende angewiesen – oder auf ein Medikament aus Blutplasma. Ein Großteil des Blutes geht an chronisch Kranke.
Wenn immer weniger Menschen spenden, könnte das zum Problem werden. Diskutiert wird daher, ob finanzielle Anreize Spender locken sollen. Immerhin kassiert das BRK pro Spender 400 Euro. Allerdings wird ein Großteil des Geldes für die anschließende Aufbereitung benötigt. Und ein weiterer Grund spricht gegen Geld fürs Spenden.
Menschen zu helfen muss also Anreiz genug sein. Ist es auch für Pina. Selbst nach ihrer ersten Blutspende.
Beim Blutspenden hat sich Pina übrigens auch gleich typisieren lassen. Damit kommt sie in die Knochenspender-Weltdatenbank. Vielleicht kann sie mit dem heutigen Tag also sogar noch mehr Menschenleben retten.
(mz)