Umrüstung der Straßenlaternen und Ampelanlagen auf LED-Beleuchtung, PV-Pflicht für Neubauten oder PV-Freiflächenanlagen: Amberg bewegt sich in Sachen Klimaschutz. Doch die CO2-Emissionen sind noch immer höher als für das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erlaubt. Ein interkommunales Klimaschutzbündnis mit dem Landkreis Amberg-Sulzbach soll neue, kreative Lösungen schaffen. Bei der zweiten Vollversammlung im ACC sollten die fast 50 Teilnehmer Schwerpunktthemen setzen. Wo besteht noch Handlungsbedarf?
Ein gutes Klima zwischen Stadt und Landkreis beim Thema Klimaschutz ist also das Ziel. Denn Handlungsbedarf haben beide. In Amberg wird der jährliche Pro-Kopf-CO2-Ausstoß auf 9,5 Tonnen, im Landkreis Amberg-Sulzbach auf 9,8 Tonnen geschätzt. Amberg hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2030 auf 6,5 Tonnen zu senken, Amberg-Sulzbach will bis 2035 sogar auf 3,4 Tonnen reduzieren. Doch bisher ist der Rückgang marginal. Deshalb braucht es Plattformen wie das Klimaschutzbündnis.
Die Verzahnung von Stadt und Landkreis soll zum Beispiel im Bereich Erneuerbare Energien ausgeweitet werden. Der Landkreis strebt einen Anteil von 200% an Erneuerbaren Energien an – um die Stadt mitversorgen zu können. Dort liegt der Anteil derzeit bei unter zehn Prozent, im Landkreis bei knapp über 80%. Weil seit über fünf Jahren kein neues Windrad mehr in Amberg-Sulzbach gebaut worden ist, ist das Ziel schwer zu erreichen. Zehn weitere Windkraftanlagen zu den bisherigen 27 seien wünschenswert, so Joachim Scheid. Die Anregungen der Teilnehmer am Klimaschutzbündnis: Auch im Landkreis müsste es wie in der Stadt Amberg Photovoltaik-Pflicht bei Neubauten geben – im Privaten wie im gewerblichen Bereich. Eine Bürgerenergie-Genossenschaft wird sich ebenfalls gewünscht.
Vom 10. bis 17. November sollen nun in einzelnen Workshops zu den drei Themenbereichen Netzwerk, Energie und Verkehr Details ausgebaut werden.
(mz)