„Eine von drei Frauen hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt erlitten. Das kann ich nicht akzeptieren!“ – das betonte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf. Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auch Orange Day genannt, wird von vielen Organisationen ein klares Zeichen gesetzt, um auf das Tabuthema aufmerksam zu machen. Und auch in Amberg hat der Sozialdienst katholischer Frauen auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam gemacht, nämlich mit einer roten Bank.
Große, weiße Buchstaben mit den Worten: „Mach Platz gegen Gewalt“ sind auf der roten Bank niedergeschrieben. Sie ist direkt am Amberger Marktplatz vom Sozialdienst katholischer Frauen aufgestellt worden.
Jährlich macht die Organisation auf das Thema Gewalt gegenüber Frauen aufmerksam. Die Idee zur Aufstellung einer roten Bank stamme ursprünglich aus der italienischen Stadt Perguia, erklärt Julia Möbus der Notruf- und Interventionsstelle des SkF Amberg. Die Farbe Rot steht für das Blut und die Verletzungen, die von Gewalt betroffene Frauen erleiden.
Die Gewalt gegen Frauen ist auch ein Problem in der Oberpfalz. Die Fallzahlen von häuslicher Gewalt in der Oberpfalz sind zwar seit dem Jahr 2020 um 5,8 Prozent gesunken, trotzdem geht man seitens der Polizei von einer hohen Dunkelziffer aus. Viele Frauen würden selbst mehrfache Gewalttaten erst sehr spät oder gar nicht melden.
Im Regierungsbezirk Oberpfalz wurden im Jahr 2021 1.405 Straftaten der häuslichen Gewalt angezeigt. Den größten Teil nehmen dabei die Körperverletzungsdelikte ein. Dicht gefolgt von den Körperverletzungsdelikten sind Bedrohungen und Beleidigungen, so Corinna Wild, Kriminalhauptkomissarin und Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer im Polizeipräsidium Oberpfalz.
(mak)