Die Frage, ob 16-Jährige schon bereit sind, um bei Wahlen mitzuentscheiden, ist ziemlich umstritten. Bei der Juniorwahl dürfen Jugendliche jedoch schon seit 1999 ihre Stimme abgeben. So auch zum zweiten Mal im Amberger Erasmus-Gymnasium. Und das Ergebnis zeigt: Die politische Einstellung der Schüler ist der der erwachsenen Wähler gar nicht so unähnlich. Viel mehr sind es die Themen, die die Jugendlichen von älteren Stimmberechtigten unterscheiden. Für die Jugend sind vor allem Klimaschutz und Gerechtigkeit wichtig.
Die Schülerinnen und Schüler finden es gut, dass ihre Stimmen durch die Juniorwahl gehört werden. Das merkt man an der Wahlbeteiligung. Zirka 80 Prozent der Jugendlichen ab der 7. Jahrgangsstufe kamen in den umgebauten Klassenraum, um ihren Zettel in die Wahlurne zu werfen. Doch nicht nur das Gymnasium in Amberg ist bei der Juniorwahl dabei. Bundesweit beteiligen sich 4.500 Schulen an dem Projekt. 950 davon in Bayern. Das Thema Politik ist somit für viele Schüler interessant. Dennoch sieht der Direktor des Gymnasiums, Christian Weiß-Mayer, ein Problem beim Wahlrecht ab 16. Laut ihm sei die Politik noch nicht bereit dafür, da die Jugendlichen heutzutage durch Social Media anders beeinflusst werden als die ältere Generation. An sich hält er aber das Wahlrecht ab 16 für eine gute Sache.
Wie die Schüler letztlich abgestimmt haben, ist trotz abgeschlossener Auszählung der Stimmen noch nicht bekannt. Das Ergebnis wird erst am Sonntag um 18 Uhr mit den ersten Hochrechnungen der Europawahl veröffentlicht. Die Jugendlichen aber mit solchen Projekten auf ihre erste Wahl vorzubereiten und ihr politisches Interesse zu wecken, ist auf jeden Fall eine wichtige Sache. Das Erasmus-Gymnasium wird somit auch weiterhin bei den kommenden Juniorwahlen dabei sein.
(km)