Ein ungewöhnliches Bild: Eine Sanitäterin des Bayrischen Roten Kreuzes mit einem Pony an der Leine, gefolgt von einer ausgewachsenen Stute und mehreren Einsatzfahrzeugen. Dies konnte man heute Mittag bei Guttenberg beobachten. Zuvor war es zu einem Einsatz von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr im Bereich der B22 zwischen Erbendorf und Kemnath gekommen. Ein Fahrzeug des Rettungsdienstes und andere Verkehrsteilnehmer bemerkten freilaufende Pferde neben der vielbefahrenen Fahrbahn und verständigten umgehend die Polizei. Die ersten Bemühungen des Rettungsdienstes und der Passanten, die Pferde dingfest zu machen, blieben erfolglos. Deshalb wurde die Feuerwehr hinzualarmiert.
Mit vereinten Kräften von Passanten, Polizei, BRK und der Feuerwehr wurde mit Futter, Karotten und Lockrufen versucht, die Tiere einzufangen. Das kleine Pony konnte nach kurzer Zeit mit einem behelfsmäßigem Halfter aus einem Abschleppseil der Polizei fest gemacht werden, die Stute jedoch hielt die anwesenden Einsatzkräfte weiter auf Trab. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, das ausgewachsene Pferd mit einem Lasso einzufangen, wurde das Tier mit einer Feuerwehrleine umzingelt und konnte schließlich ebenfalls gefasst werden.
Die beiden Tiere wurden anschließend von der Sanitäterin und Erwin Hoffmann, der selbst passionierter Pferdehalter ist, mit auf seine Koppel nach Schweißenreuth genommen. Die Tiere wurden auf der Koppel des ehemaligen Feuerwehrvorstandes mit frischem Heu und Wasser versorgt. Es kam zu keiner Gefährdung für den Straßenverkehr. Personen oder die Tiere wurden nicht verletzt, so die Polizei. Ein nicht alltäglicher Einsatz – jedoch einer, bei dem sich die gute Zusammenarbeit und die Hilfsbereitschaft der Bewohner des kleines Ortes wieder aufs Neue bewiesen haben, so die junge Sanitäterin des Bayrischen Roten Kreuzes. Bis jetzt konnte der Pferdehalter nicht ermittelt werden. (rw)