Die Hitzewelle hat Deutschland fest im Griff – und erreicht mittlerweile laufend neue Rekorde. So zeigen die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes: So warm war es für den Zeitraum von Anfang April bis Ende Juli noch nie seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881. Zu warm und vor allem zu trocken für viele Landwirte. Der Deutsche Bauernverband fordert daher Nothilfen in Höhe von einer Milliarde Euro. Doch wie sieht die Lage in unserer Region konkret aus?
Um uns ein Bild von der Situation zu machen, haben wir den Hof von Ely Eibisch bei Kemnath besucht. Er ist Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Tirschenreuth und erzählt uns von der fatalen Ernte in diesem Jahr. Ein Beispiel: Rund 24.000 Tonnen Substrat jährlich brauche man für die Biogasanlage Kemnather Land. Weil die Ernte so schleicht sei, gäbe es in diesem Jahr aber nur rund 12.000 Tonnen. Also die Hälfte.
Der Bayerische Landtag hat bereits über finanzielle Hilfen für Landwirte abgestimmt. Im Bericht zur Kabinettssitzung am 08.08.2018 heißt es:
„’Überall dort, wo erhebliche Ertragseinbußen zu erwarten sind, wollen wir die Mehrkosten für Grundfutter zur Hälfte maximal bis zu 50.000 Euro pro Betrieb ausgleichen‘, so Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Eingereicht werden können Rechnungen, die ab dem 1. August 2018 datiert sind. Um Engpässe beim Tierfutter zu vermeiden, lässt Bayern darüber hinaus ab sofort den Anbau von Zwischenfrüchten auf ökologischen Vorrangflächen ohne bürokratische Auflagen zu – auch, wenn die dafür notwendige Genehmigung des Bundes noch aussteht.“ (Quelle: Bericht aus der Kabinettssitzung am 08.08.2018)
Heute hat auch der Bund Unterstützung zugesichert: Stark von der Dürre betroffene landwirtschaftliche Betriebe sollen mit bis zu insgesamt 340 Millionen Euro unterstützt werden – das hieß es heute aus Berlin. Aus Sicht des Bundes haben die durch die lange Dürre entstandenen Ernteschäden „nationales Ausmaß“, weswegen der Bund zum ersten Mal seit 2003 wieder Dürre-Hilfen zahlen kann. Auch der Freistaat hatte zuvor bereits finanzielle Unterstützung zugesagt. Ganz glücklich sind einige Landwirte allerdings dennoch nicht. Warum – das sehen Sie im Video. (nh)