Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, hat auf dem Wiesenfest in Kemnath gesprochen. Bei dem traditionellen Volksfest haben die Grünen zum ersten Mal zur politischen „Grünen Wies’n“ geladen.
Anton Hofreiter hat darauf gepocht, den Klimawandel ernst zu nehmen und warnte vor den massiven Folgen der Erderwärmung. Die Zeit dränge. Dass aber immer noch viel geflogen, Auto gefahren und Plastik benutzt wird, könne man nicht in erster Linie dem Verbraucher vorwerfen. Hauptproblem seien die politischen Rahmenbedingungen. Es sei Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass Klima- und Umweltschutz nicht immer mühevoller und teurer, sondern stattdessen kostengünstiger und simpler werde.
Anton Hofreiter ist mit dem Zug aus München angereist und hat gleich am eigenen Leib erfahren, wo es am ÖPNV auf dem Land fehlt. Ganz bis zur Wies’n kam er mit öffentlichen Verkehrsmitteln nämlich nicht. Seit 1990 seien in Deutschland 6500 km Bahnstrecke stillgelegt worden, ein Großteil davon auf dem Land. Für die Zukunft müsse das öffentliche Verkehrsnetz aber wieder ausgebaut werden. Darin sieht Anton Hofreiter eine der Herausforderungen im ländlichen Raum der nördlichen Oberpfalz.
Auch mehr Geld für Kommunen forderte der Fraktionsvorsitzende. Diese Mittel seien nötig, damit Gemeinden handlungsfähig blieben. Mit seiner Festrede begeisterte er seine Parteikollegen aus Landtag und Bundestag. Mit einem flammenden Plädoyer beendete Anton Hofreiter seine Rede: Für die Demokratie und europäischen Zusammenhalt – das sei bei den aktuellen großen Zukunftsaufgaben dringend nötig. (az)