Das Wetter begrüßt ihn wenig freundlich, den Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert. Am Ende einer einwöchigen Tour durch Bayern ist er der Einladung von SPD Landtagskandidaten Uwe Bergmann nach Hirschau gefolgt. Der freut sich sehr über die Wahlkampfunterstützung aus Berlin. Auch dass die geplante Fahrt auf den Monte Kaolino kurzfristig ausfallen muss, ist da kaum ein Dämpfer.
Das Bayerische Rote Kreuz und die Wasserwacht mussten die eigentlich für vergangenen Samstag geplante Beach-Party zwar wetterbedingt absagen, gekommen sind sie aber trotzdem und stellen Kühnert ihre Ausrüstung und den Nachwuchs vor. Der Generalsekretär freut sich über die Verbundenheit von SPD und Ehrenamt.
Am Fuße des Monte Kaolino geht es dann um Energiepreise. Es sind Themen wie diese, bei denen Kühnert auf seiner Bayernreise wichtige Einblicke erfährt. Diese will er mit nach Berlin nehmen. Viele Themen haben im ländlichen Raum ganz andere Erfordernisse, als es vielleicht in Großstädten der Fall ist, so Kühnert.
Zur öffentlichen Diskussionsrunde im Sportpark in Hirschau sind zahlreiche Genossen und Interessierte angereist. Die Grundrichtung ist klar: Zusammenhalten. Sei es gegen eine erstarkende AfD oder den, wie Kühnert es nennt, Populismus der CSU.
Kühnert macht in seiner Rede deutlich, wo die CSU-geführte Landesregierung seiner Meinung nach versagt hat. Das beginne bei bezahlbarem Wohnraum, gehe über Energiewende bis hin zu Tariftreue- und Vergabegesetzen. Und auch daran werde sich nichts ändern, wenn die Bürgerinnen und Bürger weiter der CSU ihr Vertrauen schenken. Unter den Zuhörern ist die Zustimmung groß. Was allerdings oft bemängelt wird, ist die Kommunikation. Viele Themen, die in Berlin angesprochen werden, seien gut und richtig, kämen hier aber einfach nicht an. Kühnert sieht sich da als Generalsekretär selbst in der Pflicht und möchte nachbessern.
Und trotz aktuell schlechter Umfragewerte für die Ampelkoalition – dass die SPD die Regierung anführt, sieht Kühnert als Vorteil für die bevorstehenden Wahlen. Jeder SPD-Kandidat sei so an diejenigen angebunden, die in Berlin die Entscheidungen treffen. Ob das die Wähler im Freistaat überzeugt, wird sich im Oktober zeigen.
(pg)