Durch den Klimawandel fühlen sich die kleinen Spinnentiere bei uns immer wohler – aktiv werden sie nämlich ab einer Temperatur von sieben bis acht Grad. Eine besondere Risiko-Region ist der Landkreis Amberg-Sulzbach, wie Dr. Roland Brey vom Gesundheitsamt in Amberg erklärt. „Das liegt daran, dass wir hier im Landkreis sehr viele Wiesen und Wälder haben. Mit so viel Natur fühlen wir Menschen uns wohl hier, aber die Zecken eben auch.“ Das bedeutet: Schützen ist angesagt: Bei Spaziergängen möglichst viel Haut mit Kleidung bedecken und danach den Körper auf Zecken absuchen. Denn Zecken können die Krankheit Frühsommerenzephalitis, kurz FSME, übertragen. Diese kann zu leichten Grippe-Symptomen führen, aber auch zu schweren Gehirn-Entzündungen und sogar zum Tod.
FSME-Fälle in der Region steigen
Im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg hat es seit 2001 vier Todesfälle gegeben. Fälle mit schweren Krankheitsverläufen müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden – diese sind in den vergangenen Jahren gestiegen. 2023 wurde mit 19 schweren FSME-Fällen ein neuer Rekord aufgestellt. In FSME-Risikoregionen wie unserer wird deshalb die Impfung empfohlen. Leider fehle diese immer noch vielen älteren Menschen – und das, obwohl sie das höchste Krankheitsrisiko haben, so Dr. Brey. „Viele Menschen achten darauf, dass ihre Kinder oder Enkelkinder geimpft sind, sind aber selbst nicht geimpft. Und das obwohl Menschen ab 50 ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.“. Außerdem wichtig zu wissen: Männe haben ein höheres FSME-Risiko als Frauen.
Auch Borreliose ein Risiko
Eine weitere Krankheit, die die Zecken übertragen ist Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt. Nach einem Zeckenstich empfiehlt Dr. Brey deshalb, die Einstichstelle zu beobachten. „Wenn dort nach einigen Wochen eine sogenannte Wanderröte entsteht oder andere Symptome wie Gelenkschmerzen auftreten, sollte man zum Arzt gehen.“, empfiehlt er.
Im Zuge der Klimaerwärmung werden Zecken wohl zu einem immer größeren Problem werden. Umso wichtiger ist die Forschung an den kleinen Tieren – und dass sich jeder einzelne so gut wie möglich schützt.
(az)