Eine 450 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, gefunden nahe des Luitpoldhüttengeländes in Amberg. Sie und eine weitere Bombe haben die Einsatzkräfte in der vergangenen Nacht und auch heute noch den ganzen Tag in Atem gehalten.
Der Grund: Einsickerndes Wasser in der Bombengrube hat die Entschärfung einer Bombe lange verzögert.
Um 15:40 Uhr hieß es aber Aufatmen: Die Kampfmittelbeseitiger haben auch den zweiten Blindgänger entschärfen können. Zurück liegen mehr als 20 lange Stunden für die Einsatzkräfte: Ein Rückblick. Gestern 17 Uhr 45. Die Polizei wird über den Fund von zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg informiert.
Senioren und Kinder unter den Betroffenen
120 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst haben umgehend mit der Evakuierung begonnen. Fast 500 Menschen mussten im Umkreis von 700 Metern ihre Wohnungen verlassen, darunter mehr als 60 Kinder und mehr als 80 Senioren. Untergekommen sind sie in der Trimax-Halle. Gegen Mitternacht war die Stimmung der Menschen hier weitestgehend entspannt.
Die erste gute Nachricht kam prompt um Punkt 1 Uhr: Innerhalb von nur 40 Minuten haben die Kampfmittelbeseitiger die erste Bombe entschärfen können. Dabei ständig im Austausch mit den Einsatzleitern: Oberbürgermeister Michael Cerny Er lobte die Einsatzkräfte und ehrenamtlichen Helfer.
Dann allerdings wurde es zäh: Witterungsbedingt musste die Entschärfungs-Maßnahmen gegen 3 Uhr abgebrochen werden. Etwa 40 Minuten später informierte Cerny die Menschen in der Trimax-Halle über die Entwicklung.
5000 Blindgänger pro Jahr
5000 solcher Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg werden noch heute jährlich in Deutschland entschärft. Auf Grund der Witterung war dieser Einsatz allerdings besonders herausfordernd. Erst eine Drainage konnte eine sichere Entschärfung gewährleisten.
Das Gelände um die Luitpoldhütte war von der Bombardierung besonders betroffen – wegen der Produktion von Kriegsmaterialien und der Eisenbahnlinie.
(mz / az)