Mi, 05.10.2022 , 10:08 Uhr

Küchenutensilien von damals - neu entdeckt

Kneten, rühren und stampfen: Früher wurde in der Küche viel von Hand erledigt. Das Kochen war schon damals mehr als die reine Zubereitung von Speisen. Jeden Tag wurde frisch gekocht und das entsprach einem Handwerk und Kunstwerk gleichermaßen.

Aktuell stehen wir dieser Zeit in nichts nach. Gerade durch unsere weiterentwickelten Küchengeräte können wir unsere Arbeit noch viel präziser und bewusster gestalten. Um welche Geräte handelt es sich und welche Funktion erfüllen sie in unserem Alltag?

Foto: stock.adobe.com© Jacob Lund

Geschichte

Eines der ältesten Küchengeräte sind Mörser und Stößel. Sie wurde schon vor Tausenden von Jahren im alten Ägypten verwendet. Die Kräuter oder Gewürze werden in eine Schüssel gegeben und dann mit einem Stößel vorsichtig zerkleinert.

Noch heute findet man Mörser in vielen Haushalten. Nachfolgend stellen wir Ihnen noch mehr beliebte Küchenutensilien und ihre Geschichte vor.

Mixer

Der Mixer, wie wir ihn heute kennen, erschien erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn war es jedoch sehr schwierig, da der Mixer nur aus einem Plastikbehälter und rotierenden Klingen bestand.

Im Laufe der Zeit wurde dieser Prozess so optimiert, dass wir heute Smoothies und andere leckere Speisen einfach und fast geräuschlos in einem Mixer zubereiten können.

Wasserkocher

Der Wasserkocher ist in vielen Haushalten beliebt. Ob wir Tee, Kaffee oder Kakao zubereiten wollen, ein Wasserkocher ist unverzichtbar. Durch schnelles Erhitzen von Wasser sparen wir viel Zeit. Angefangen hat alles mit einfachen Töpfen, die mit Wasser gefüllt und zum Erhitzen auf den Gasherd gestellt wurden.

Vom Topf zum Elektrogerät mit Temperaturanzeige und anderen Extras ist eine große Weiterentwicklung zu erkennen. Diese konnte durch viele kleine Änderungen und Verbesserungen realisiert werden.

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Herd

Eine der wichtigsten Erfindungen ist der Herd. Die Entwicklung zu unseren heutigen Elektroherden mit integriertem Abzug, Kindersicherung und Restwärmeanzeige hat einige Zeit gedauert. Alles begann mit einem Metallgehäuse, in dem Holz verbrannt und zum Erhitzen unserer Speisen verwendet wurde.

Der erste Gasherd wurde erstmalig in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert verwendet. Infolgedessen dominierte der Gasherd lange Zeit den Markt, bis wir Elektrobacköfen wie wir sie heute kennen sicher einsetzten konnten.

Kochen im Wandel der Zeit

Durch ständige Veränderungen und zukunftsweisende Perspektiven soll unser Alltag einfacher werden. Früher war die Zubereitung von den Lebensmitteln meist deutlich schwieriger und vor allem zeitaufwändiger.

Eines der besten Beispiele dafür ist, dass wir im 21. Jahrhundert ein Stück Butter sehr unkompliziert kaufen können. Schließlich gibt es in den Geschäften eine große Auswahl an Produkten. Diese Möglichkeit gab es damals nicht.

Wer die Butter selbst herstellen möchte, sollte zuerst die Magermilch und Sahne trennen. Danach wird die Sahne im Butterfass geschlagen und es entsteht das Butterkorn und die Buttermilch. Die Butterkönner werden dann gewaschen und zur Butter geknetet.

Dabei hat die Herstellung von Butter sich auch sehr gewandelt und früher bis zu drei Tage in Anspruch genommen. Zeit ist also einer der Hauptgründe für den Einsatz technischer Geräte. Natürlich können wir die Lebensmittel heute immer noch so herstellen, wie sie in der Vergangenheit produziert wurden.

Das kann aber für gewöhnlich einige Zeit dauern. Daher war es damals üblich, dass ein Familienmitglied arbeitete und der andere zu Hause blieb, um sich sowohl um den Haushalt als auch das Kochen und Backen zu kümmern.

Was wir davon lernen

In unserer modernen Zeit neigen wir dazu, sehr hektisch zu handeln, besonders wenn es ums Kochen und Backen geht. Es soll ein gutes Ergebnis erzielt werden, doch oft fehlt uns die nötige Zeit, um zum Beispiel einen Brotteig mehrere Stunden gehen zu lassen. Stattdessen setzen wir eher auf Fertiggerichte oder Backmischungen. Diese servieren wir dann mit ein paar frischen Zutaten.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der klassische Kartoffelbrei. Kartoffeln waren früher sehr beliebt und wurden mit fast allen Gerichten gemischt. Auch heute noch hat die Knolle viele Anhänger. Inzwischen können wir viele Gerichte wie zum Beispiel Kartoffelbrei problemlos im Supermarkt kaufen und zu Hause mit Wasser und Milch anrühren.

Wer den Kartoffelbrei allerdings selbst machen möchte, kommt um die sogenannte „Kartoffelpresse“ nicht herum. Mit ihr können wir die gekochten Kartoffeln sehr schnell in Schnüre verwandeln, aus denen wir Teige, Kartoffelpüree oder Gnocchi herstellen können. Aus diesem Grundrezept können sehr vielfältige Gerichte entstehen, wie ein Kartoffelbrei-Hackfleischauflauf.

Unverzichtbare Helfer im Alltag

Es gibt also viele großartige Küchenhelfer, die aus vergangener Zeit stammen, aber auch heute noch verwendet werden.

Im Folgenden wollen wir Ihnen dazu einige großartige Ideen geben und Küchengeräte und deren Funktionsweise vorstellen.

Flotte Lotte

Die Flotte Lotte ist ein handbetriebenes Küchengerät, welches noch heute im Einsatz ist. Es wird verwendet, um Obst, Gemüse und andere Lebensmittel zu passieren. Das Küchengerät besteht aus einer Metallschüssel mit Sieb.

Darin befindet sich eine Art Welle mit einer Kurbel und an deren Ende befinden sich rotorähnliche Metallblätter. Das Passieren ist ein altbewährter Klassiker und wird noch heute zur Zubereitung von Tomatensuppen oder Marmelade verwendet.

Dutch Oven

Ein Dutch Oven oder Feuertopf ist ein ganz besonderer Klassiker. Dies ist ein dreibeiniger Topf, der meistens aus Gusseisen gefertigt wird. Dank seiner drei Beine kann er sogar auf ein offenes Feuer gestellt werden. Mit ihm kann nämlich nicht nur eine Suppe erwärmt werden, sondern sogar ein Braten zubereitet werden.

Eine Besonderheit gibt es allerdings, denn bevor der Topf verwendet werden kann, muss er eingebrannt werden. Das sollte auf keinen Fall in Vergessenheit geraten, weil hierdurch Industriereste von der Herstellung entfernt werden können, die ansonsten zu Schadstoffen im Essen führen.

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Tontöpfe

Eine Zeit bevor wir unsere bunten Plastikboxen im Haushalt hatten, können sich viele nicht mehr vorstellen. Manche nutzen trotz der neuen Brotdosen noch ihre altbewährten Tontöpfe für die Lagerung.

Schließlich sollen die Essensreste vom Vortag aufbewahrt werden. Das geht am besten mit einem Behälter, der unsere Lebensmittel kalt und damit frisch hält. Tontöpfe eignen sich dafür sehr gut und sind für manche Menschen im Alltag unverzichtbar.

Damals wie heute

Kochen war schon immer eine große Leidenschaft für viele. In diesem Prozess können wir wachsen und uns kreativ ausleben. Neue technische Geräte können dabei vor allem die Arbeit unterstützen.

Ein sehr großartiger Fortschritt besteht darin, dass viele unserer alten Geräte, wie ein Fleischwolf, ein Mixer oder eine Flotte Lotte, in einem Gerät vereint sind. Das spart auch viel Platz in unserer Küche.

Das Beste ist eine gute Mischung aus alt und neu. Hierbei können wir uns an alten Rezepten und dazugehörigen Küchengeräten orientieren. Eine weiterentwickelte Küchenmaschine kann uns bei der Zubereitung dann viele Arbeitsschritte erleichtern.

Dadurch haben wir wieder mehr Zeit, um beim Anrichten kreativ zu werden. Am besten zeigt sich das an einem abschließenden Rezept für einen Sauerbraten mit selbstgemachten Klößen.

Sauerbraten mit selbstgemachten Klößen:

Zutaten:

Für den Rinderbraten:

Für die Klöße:

Zubereitung:

Als Erstes widmen wir uns dem Sauerbraten, dafür können aus den Zwiebeln, Karotten, Rotwein, Lorbeerblättern, Salz und Pfeffer eine Marinade herstellen. Dazu kochen wir die Zutaten für 5 Minuten in einem Topf auf. Danach lassen wir die Marinade abkühlen und geben sie mit dem Fleisch in eine Schüssel.

Den eingelegten Rinderbraten können wir bis zu 3 Tage lang im Kühlschrank ruhen lassen. Am Tag der Zubereitung lassen wir das Fleisch abtropfen und 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen. Danach können wir das Fleisch mit Zwiebeln in unserem Butterschmalz anbraten.

Wenn das Fleisch angebraten ist, können wir es mit der Marinade ablöschen und zwei Stunden kochen lassen. Wenn die gewünschte Konsistenz der Soße erreicht ist, können wir es noch mit Gewürzen abschmecken und servieren.

Für diese Zubereitung eignet sich wunderbar der Dutch Oven.

Danach können wir die Klöße zubereiten, in dem wir als erstes Pellkartoffeln kochen und diese dann abkühlen lassen und schälen. Daraufhin reiben wir die Kartoffeln mit einer Kartoffelpresse oder einem speziellen Aufsatz unserer Küchenmaschine.

Dann kommen nur noch das Mehl und die Eier hinzu und alles wird mit den Gewürzen zu einer Masse geknetet. Die fertig geformten Klöße können dann im Wasserbad sieden. Dafür bringen wir ausreichend Wasser zum Kochen und achten aber darauf, die Klöße in nur noch siedendes Wasser zu geben.

In diesem Rezept können sowohl traditionelle als auch neue Küchenutensilien verwendet werden. Jeder kann für sich selbst testen und herausfinden, welche davon am besten geeignet sind.

(exb)

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