In einem Eilantrag will eine Kümmersbrucker Friseurin erreichen, dass sie ihren Salon wieder öffnen kann. Sie fühlt sich von der Politik im Stich gelassen.
Seit Wochen dürfen nun schon die Friseursalons nicht mehr öffnen, was einige an den Rand der Existenz bringt. Auch Nicole Richthammer, die Inhaberin von „Nicis Haarwelt“, geht allmählich die Luft aus. Finanziell gesehen.
Laut Richthammer hat sie fast 9.000 Euro in Desinfektionsmittel und medizinische Luftfilter gesteckt. Ihre Luftfilter würden die Luft in ihrem Salon in der Stunde acht Mal filtern – vier Mal so häufig, als eigentlich nötig wäre. Und trotzdem dürfe sie nicht öffnen. Gott sei Dank, sagt sie gegenüber OTV, bezahlt ihr Mann ihre Kranken- und Rentenversicherung.
Nicole Richthammer hat eine Rechtsanwältin eingeschaltet, um in einem Eilantrag beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof die baldige Öffnung erwirken zu können. Die Antwort, die Rechtsanwältin Meike Becker erhalten hatte, wirkt aber teilweise wie ein Hohn.
Das seien die Risiken, wenn man selbstständig tätig sei, heißt es in dem Schreiben. Bei einem Hochwasserereignis müsste der Friseursalon auch geschlossen bleiben (Der Salon liegt auf einer Anhöhe – Anmerkung der Redaktion). Ferner könne sie sich ja auch ein zweites Standbein anlegen. Ein Standbein, das Nicole Richthammer tatsächlich auch hat, aber auch geschlossen bleiben muss: eine Kosmetikkabine.
Nicole Richthammer zeigt sich von der Politik enttäuscht und fühlt sich alleine gelassen. Sie will es jetzt mit der Überbrückungshilfe 3 versuchen, die ab März beantragt werden kann. Vielleicht bekommt sie wenigstens einen Teil der Fixkosten. Ihr Konto sei jedenfalls tiefrot, so Richthammer. Eine für sie frustrierende Situation angesichts der Tatsache, dass sie am 3. März vor 10 Jahren den Salon von ihrer Mutter übernommen hat, also 10-Jähriges Bestehen von „Nicis Haarwelt“ feiert.
(tb)