Zwei amerikanische Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg haben Kümmersbruck 2019 in Atem gehalten. Im August wurden sie damals auf einem Baugrundstück im Ganghoferweg im Ortsteil Haselmühl gefunden. Beide Bomben konnten entschärft werden. Nun besteht ein weiterer Verdacht: Auf demselben Grundstück liegt ein weiterer verdächtiger Gegenstand im Boden. Für den kommenden Samstag, den 26. Juni, ist deshalb eine Grabung und im Falle des Falles eine Entschärfung geplant.
Um 10 Uhr werden die Grabungen am Samstag beginnen. Ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelt, sei nicht sicher. Es könne sich auch nur um einen großen Stein oder eine Badewanne handeln, erklärte Bürgermeister Roland Strehl bei einer Pressebesprechung im Rathaus. Bisher konnte der Verdachtsfall wegen der Coronapandemie nicht untersucht werden. Eine Evakuierung – besonders auch des AWO-Seniorenheims – hätte sich zu schwierig gestaltet. Nun sind jedoch viele der Senioren zweimal geimpft und können evakuiert werden.
Der genaue Ablauf für Samstag steht; Gemeinde, Polizei und Einsatzkräfte sind vorbereitet. Wird am Samstagvormittag tatsächlich eine Bombe gefunden, soll ab 12:30 Uhr im Umkreis von 500 Metern evakuiert werden – wie bereits 2019. Dies wird vor Ort durch Einsatzkräfte mittels Lautsprecherdurchsagen kommuniziert und anschließend kontrolliert.
Anlaufstelle für Bewohner, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, ist die Jura-Werkstätte in der Raiffeisenstraße. Wer nicht selbstständig zum Sammelpunkt kommen kann, kann die bei der Evakuierung eingesetzten Sammelbusse nutzen: Diese werden von 13 bis 14 Uhr drei Punkte anfahren:
Auch der Rücktransport ist organisiert. Die Bewohner des Seniorenzentrums der AWO werden durch den Rettungsdienst in das DOM-COM in Ebermannsdorf verlegt.
Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung einen Krankentransport benötigen, werden gebeten, die Gemeinde im Vorfeld zu kontaktieren. Als Bürgertelefon ist die Telefonnummer 09621 7080 erreichbar.
Auch eine Erweiterung des Evakuierungsumkreises auf 750 oder 1000 Meter sei möglich – je nach Sicherheitslage, so Bürgermeister Strehl. In diesem Fall werden Polizei und Feuerwehr durch Lautsprecherdurchsagen informieren. Die Polizei ruft auch zur Nutzung der Warnapp NINA auf. Diese wird am Samstag im Ernstfall auch im Einsatz sein und Nutzern Meldungen zur Evakuierung bzw. zur Entwarnung mitteilen.
(az)