Er hatte Glück im Unglück: Dem Mäusebussard, der am Ostersonntag angefahren wurde, geht es inzwischen wieder besser. Der Greifvogel wird in der Auffangstation in Kümmersbuch aufgepäppelt.
Immer wieder werden verletzte Tiere auf der Fahrbahn vorgefunden. So auch der Fall am Ostersonntag, als die Polizei wegen eines verletzten Bussards anrücken musste. Der Vogel wurde anscheinend von einem Auto angefahren und saß apathisch auf der linken Fahrspur. Nachdem die Beamten das Tier aus dem Gefahrenbereich der Autobahn und hinter dem Wildschutzzaun abgesetzt hatten, informierten sie die Tierauffangstation in Kümmersbuch. Der Leiter der Auffangstation „Das Nest“, Hans Weiß, nahm sich dem Tier an und versorgt es seitdem.
Anfangs habe der Mäusebussard einen sehr schlechten Eindruck gemacht. Er hatte die Augen zu und reagierte nicht mehr. Nach einer Untersuchung wurde dann eine Verletzung am linken Flügel festgestellt. Hans Weiß versorgte die Wunde und gab dem Tier Schmerzmittel. Am nächsten Tag konnte der Vogel wieder selbst fressen und ist mittlerweile sogar so fit, dass er wieder fliegen kann. Sobald die Wunde des Bussards vollständig verheilt ist, wird er wieder ausgewildert. Nach schätzungsweise zwei bis drei Wochen kann der Vogel nach draußen gebracht werden. Dies solle auch so bald wie möglich geschehen. Zum einen verursache die Versorgung der Vögel Kosten und zum anderen würden die Tiere in der Voliere an Muskulatur verlieren, da sie dort nicht so weit fliegen könnten.
Einen Tag nach dem Fund des Bussards erhielt Hans Weiß einen weiteren Anruf wegen eines verletzten Greifvogels. Dieser war allerdings in einem noch schlechteren Zustand. Die Gründe für seinen Zustand seien unbekannt. In der Tierauffangstation wird allerdings vermutet, dass der Vogel eine Vergiftung habe, da er Lähmungserscheinungen in den Füßen aufzeige. Man müsse die nächsten Tage zwar noch abwarten, aber es sehe so aus, als sei das Tier wieder auf dem Weg der Besserung, erklärte Leiter Hans Weiß.
Auf der Tierauffangstation leben momentan rund 400 Tiere, davon etwa 20 Greifvögel. Futter, Tierarztkosten oder Unterkunft: Für die Versorgung der Tiere fallen einige Kosten an. Normalerweise wird ein Teil der Kosten durch Besucher-Spenden finanziert, allerdings fallen diese aktuell wegen der Corona-Pandemie weg. Seit November konnte die Auffangstation keine Besucher mehr empfangen. Wer „Das Nest“ unterstützen möchte, kann dies sowohl mit Geld- als auch Sach- und Futterspenden tun. Man hoffe aber, dass man seine Türen bald auch wieder für Besucher öffnen könne.
Spendenkonto von „Das Nest“:
Auffangstation für Wildtiere und Exoten Hans Weiß
IBAN: DE 717 526 170 0000 001 0049
(lw)