Ein bisschen Hollywoodflair gab es gestern in München. Die Bayernwerk AG hatte zur diesjährigen Preisverleihung des Kulturpreises für Kultur und Wissenschaft geladen. Seit mehr als 60 Jahren vergibt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Ministerium für Wissenschaft die Preise an herausragende bayerische Künstler und junge Wissenschaftler der bayerischen Hochschulen. In diesem Jahr gab es gleich mehrfach Grund zu feiern in der Oberpfalz.
Der „Gedankenblitz“ – die Bronzestatue, die der Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffen hat, ist ein sichtbares Zeichen für herausragende Leistungen in Kultur und Wissenschaft. Die Bayernwerk AG vergibt den Preis bayernweit seit 2005 als Impuls zum Erhalt der kulturellen Vielfalt.
Eine Jury unter der Leitung des bayrischen Ministeriums für Kunst und Wissenschaft wählt die fünf Preisträger und vergibt auch den Sonderpreis, der dieses Jahr an die Sängerin Golda Schulz geht. Dotiert sind die Preise mit je 5.000 Euro. Für Minister Markus Blume sind die diesjährigen Zeichen der Anerkennung und dafür, dass die Kunst auch Krisen überstehen kann.
Vor den Künstlern bekamen aber 33 Absolventen der bayerischen Hochschulen ihre Preise, die mit je 2.000 Euro ausgelobt sind. Sie alle haben im vergangenen Jahr herausragende Abschlussarbeiten abgeliefert. Unter den Ausgezeichneten: Stefanie Prediger von der OTH Amberg-Weiden und Nicole Zöller von der OTH Regensburg.
Unter den fünf Künstlern, die ausgezeichnet wurden, war auch ein Oberpfälzer: Fotograf Olaf Unverzart aus Waldmünchen. Er veröffentlicht in vielen großen Magazinen und hat bereits zahlreiche Preise bekommen. Er arbeitet gerade an einem neuen Bildband über das Grenzland.
Weitere Preisträger der Sparte Kunst: Lyrikerin Augusta Laar, Schauspielerin Lucy Wilke, Countertenor Valer Sabadus und die Sportfreunde Stiller. Ihr Rat: Junge Menschen sollten sich auch weiter trauen, ihren Weg in Kunst und Kultur zu gehen.
Einer, der es wissen muss wie man sich als Kulturpreisträger fühlt, ist Hannes Ringlstetter. Er hielt die Laudatio für die Sportfreunde Stiller und hat den Preis seit vergangenem Jahr zuhause.
Bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Mit aktuellen Preisträgern und Ehemaligen. Ein großer Abend für Kunst und Wissenschaft, die Verleihung des Kulturpreises Bayern. Und auch wir gratulieren natürlich allen Preisträgern herzlich.
Hier geht es zu einer Liste aller Preisträger.
(db)
Wo können wir diverser, mutiger und unperfekter sein, als in der Kunst Vielfalt, ernste und unterhaltende Töne und vor allem hohe Wertschätzung für die Menschen in Kunst und Wissenschaft prägten die Verleihung des diesjährigen Bayerischen Kulturpreises.
München. Am Donnerstag (10. November) hat in den Münchener Eisbach Studios die Verleihung des Kulturpreises Bayern stattgefunden. In Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zeichnet die Bayernwerk AG (Bayernwerk) seit 2005 jedes Jahr Künstler und Wissenschaftler mit dem Preis aus.
Es war ein gleichermaßen ernster wie bunter Abend in den Münchner Eisbachstudios. Am Donnerstabend wurde dort der diesjährige Kulturpreis Bayern verliehen. In der In der Sparte Kunst wurden der Countertenor Valer Sabadus, die Band Sportfreunde Stiller, der Fotograf Olaf Unverzart, die Künstlerin und Lyrikerin Augusta Laar sowie die Schauspielerin Lucy Wilke ausgezeichnet. In der Sparte Wissenschaft haben 33 Absolventen und Doktoranden bayerischer Kunsthochschulen, Hochschulen und Universitäten den begehrten Preis erhalten.
„Sie denkt die Grenzen ihres Genres neu“
Die Opernsängerin Golda Schultz erhielt den Sonderpreis des bayerischen Kunst- und Wissenschaftsministeriums. Staatsminister Markus Blume: „Golda Schultz ist eine Ausnahmekünstlerin, die auf allen Bühnen der Welt zuhause ist. Ihre Rollen spielt sie mit unglaublicher Leichtigkeit. Sie will verändern und gibt sich nicht damit zufrieden, dass Oper so ist wie sie ist. Sie denkt die Grenzen ihres Genres neu.“
„Kunst ist die Art, wie ich mich ausdrücke“
„Kunst ist die Art, wie ich mich ausdrücke“, so Schauspielerin Lucy Wilke (Laudatorin: Lotta Ökmen), die zudem in einem gemeinsamen Bühnenauftritt mit ihrer Mutter als Duo „blind&lame“ sang. Augusta Laar hat nach ihren Worten schon als Kind Kunst gemacht, ohne zu wissen, dass es Kunst ist. „Gedichte sind wie eine gedankliche Skulptur, da tun sich Räume auf. Ich will begehbare Gedichte schreiben“, erzählt Augusta Laar (Laudator Kalle Aldis Laar). Für Florian Weber von Sportfreunde Stiller (Laudator: Hannes Ringlstetter) ist es herrlich, nach fünf Jahren Pause wieder Kultur schaffen zu dürfen: „Wo können wir diverser, mutiger oder unperfekter sein, als in der Kunst“. Für Olaf Unverzart (Laudator: Markus Kubesch) erfordert Kunst, Sachen in Frage zu stellen. „Man muss sich seine kindliche Neugier erhalten, neue Dinge suchen“, so der Fotograf. Für Sänger Valer Sabadus (Laudatorin Prof. Gabriele Fuchs) sind Kunst und Kultur eine universelle Sprache. „Kunst und Kultur sind der Katalysator unserer Gesellschaft“.
Dank für Mut und Entschlossenheit in schwierigen Zeiten
Im Gespräch mit Moderatorin Nina Sonnenberg und Bayerwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal brachte Staatsminister Markus Blume seine persönliche Wertschätzung für alle diesjährigen Preisträger sowie für die Leistung aller Menschen in Kunst, Kultur und Hochschullandschaft zum Ausdruck: „Bayern ist unheimlich reich an Kunst und Wissenschaft. Diesen Reichtum erhalten und entwickeln Künstlerinnen, Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie unsere heutigen Preisträgerinnen und Preisträger. Unser Dank und unsere Wertschätzung gelten Kunst und Wissenschaft, insbesondere auch für den Mut und die Entschlossenheit in der so fordernden zurückliegenden Zeit der Pandemie. Unsere bayerische Kulturszene und unsere Hochschulen haben in den letzten Jahren unfassbar viel auf sich genommen und geleistet.“ Dr. Egon Leo Westphal zeigt sich im Gespräch beeindruckt: „Wir lernen jedes Jahr aufs Neue von den Preisträgerinnen und Preisträgern. Das zeigt, welche Kraft in Kultur und Wissenschaft steckt.“
Ein Forum für die Wissenschaft
Für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen haben die 33 besten Absolventinnen und Absolventen und Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen den Preis erhalten. Das Spektrum der Fachbereiche reicht von der Biochemie über Physik und Medizin bis hin zu Kunst und Philosophie. Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks, hob hervor, dass unter den Abschlussarbeiten auch wichtige Beiträge für das Voranbringen der Energiewende sind. Jedoch würdigte er nicht nur die individuellen Leistungen, sondern hob auch die Bedeutung der Wissenschaft im Allgemeinen hervor: „Innovation und wissenschaftlicher Fortschritt sind wichtige Bausteine unserer Gesellschaft. Ohne sie ist Entwicklung nicht möglich.“
Ein bunter Abend
Die Preisverleihung fand mit rund 300 geladenen Gästen statt und wurde zudem in regionalen Fernsehsendern und als Stream live übertragen. Moderatorin Nina Sonnenberg führte durch den Abend. Umrahmt wurde die Preisverleihung neben „blind&lame“ durch den Sänger Malik Harris (Rockstars), durch die Kabarettisten und Musiker Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid sowie durch ein bewegendes Gedicht der Preisträgerin Augusta Laar zum Krieg in der Ukraine, das Kalle Aldis Laar vorgetragen hat. Talkgast war Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck.
Informationen zu Preisträgerinnen und Preisträgern der Sparte Kunst
Die Künstlerin, Schriftstellerin und Musikerin Augusta Laar lebt in Krailling bei München und in Wien. Sie hat mehrere Lyrik-Veranstaltungen wie etwa das Schamrock-Festival der Dichterinnen in München und Wien ins Leben gerufen. Als Künstlerin ist sie international in Ausstellungen vertreten und tritt mit ihrem Mann Kalle Aldis Laar als Electro-acoustic Poetry Duo auf.
Valer Sabadus wurde in Rumänien geboren und ist in Niederbayern aufgewachsen. Neben seinen Auftritten an der Oper liebt der Countertenor Oratorien. Er gibt regelmäßig Lieder- und Arienabende bei renommierten Festivals und tritt in verschiedenen Konzerthäusern als Solist auf.
Seit vielen Jahren begeistern die Sportfreunde Stiller ein breites Publikum mehrerer Generationen. Acht Studioalben und über tausend Konzerte belegen die große Beliebtheit der Band. Die drei Musiker gründeten ihre Rockgruppe als Münchener Studenten.
Der in Waldmünchen geborene Fotograf Olaf Unverzart veröffentlichte seine ungewöhnlichen Arbeiten in renommierten internationalen Magazinen, 2009 war er wöchentlicher Bildkolumnist für das Magazin der ZEIT. Gerade ist sein Buch „Walking Distance“ erschienen; Olaf Unverzart lebt und arbeitet in München und der Oberpfalz und lehrt am Mozarteum in Salzburg.
Die Schauspielerin Lucy Wilke gehört dem Ensemble der Münchener Kammerspiele an und ist bekannt für die Erweiterung ihrer Kunst in der Kombination von Schauspielerei, Tanz und Performance. Sie tanzte unter anderem eine der Hauptrollen im Musical EXTAZE und ist in den Gesangsstilen Jazz, Swing, Soul, Pop, Flamenco und Experimental ausgebildet. Seit 2014 tritt sie zusammen mit ihrer Mutter als Musikduo „blind&lame“ auf.
Die aus Südafrika stammende Opernsängerin Golda Schultz lebt in Augsburg. Von 2014 bis 2018 ist sie Mitglied im Ensemble der Bayerischen Staatsoper und tritt an den großen Opernhäusern der Welt auf.
Lange Tradition
Seit 2005 verleiht das Bayernwerk in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Bayerischen Kulturpreis. Die Tradition geht aber noch länger zurück, denn 1959 wurde erstmals der Kulturpreis Ostbayern verliehen.Die Preise in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Wissenschaftspreis mit jeweils 2.000 Euro. Alle Preisträger erhielten außerdem die vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer entworfene Bronzestatue „Gedankenblitz“.
Wer die Sendung verpasst hat, kann sie nachträglich sehen unter www.bayernwerk-live-de/kulturpreis-bayern. Dort sind auch die Steckbriefe aller Wissenschaftspreisträgerinnen und -preisträger zu finden.
Wissenschaftspreisträgerinnen und -preisträger der bayerischen Hochschulen
Leonie Algner, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Paul Bickhoff, Technische Hochschule Deggendorf
Kristina Dachtler, Technische Hochschule Ingolstadt
Julia Decker, Technische Hochschule Aschaffenburg
Jule Marie Feige, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Maximilian Fischer, Hochschule Coburg
Lukas Haas, Hochschule Kempten
Marlene Hilbig, Hochschule Augsburg
Alexander Kojer, Technische Hochschule Rosenheim
Markus Marschhäuser, Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Stefanie Prediger, Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
Apurv Raju Puranik, Hochschule Hof
Johannes Röder, Hochschule Neu-Ulm
Christian Runge, Hochschule München
Sebastian Schrögmeier, Hochschule Landshut
Ellen Wolf, Hochschule Ansbach
Nicole Zöllner, Ostbayerische Technische Hochschule RegensburgWissenschaftspreisträgerinnen und -preisträger der bayerischen Kunsthochschulen
Luna Burkert, Hochschule für Musik Würzburg
Nils Keller, Hochschule für Fernsehen und Film München
Sophia Köhler, Akademie der Bildenden Künste München
Monique S. Desto, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Laura Uhlmann, Hochschule für Musik Nürnberg
Georg Wörle, Hochschule für Musik und Theater MünchenWissenschaftspreisträgerinnen und -preisträger der bayerischen Universitäten
Dr. Ammar Alyousef, Universität Passau
Dr. Claudia Bosch, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Dr. Johann Jakob Häußermann, Technische Universität München
Dr. Isabel Hofmann, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Oliver Kosak, Universität Augsburg
Dr. Hannah Kurz, Universität Bayreuth
Dr. Annemarie Pilarski, Universität Regensburg
Dr. Matthias Ryma, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Dr. Dorothea Taube, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Dr. Julian Wolf, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
(Pressemittelung Bayernwerk)