In Schmidmühlen gibt es Ladesäulen, an denen Autofahrer nach wie vor kostenlos Strom tanken können. Die Gemeinde verschenkt damit Jahr für Jahr rund 6.000 Euro – eine freiwillige Leistung. Das Verschenken sollte sich eigentlich ändern, doch die Gemeinde steckt in einem Dilemma.
Die alten Ladesäulen dürfen nicht einfach umgerüstet werden. Laut einem neuen Gesetz müssen die Ladesäulen nämlich eichrechtskonform sein. Das heißt, dass sich Schmidmühlen neue Ladesäulen im Wert von mehr als 12.000 Euro zulegen müsste. Da eine Kommune aber keinen Strom verkaufen darf, müsste die Abrechnung über ein anderes Unternehmen laufen, das aber für die Verwaltungsarbeit auch Geld sehen will. Und zwar auch in etwa die Summe, die Schmidmühlen pro Jahr ausgibt, um den Strom zu verschenken.
Im Gemeinderat wird die Angelegenheit sehr kontrovers diskutiert, so Bürgermeister Peter Braun. CSU-Fraktionssprecher Hans Edenharter meint sogar, dass der Gleichbehandlung wegen auch gleich eine kostenlose Benzintankstelle installiert werden müsste, was aber ein absurder Gedanke sei.
Bis jetzt traue sich Schmidmühlen nicht, die Ladesäulen abzubauen, so Bürgermeister Braun. Eventuell gebe es eine Entscheidung im Juni. Aber vielleicht, so hofft er, fällt ihm und der Verwaltung eine brauchbare Lösung ein.
(tb)