Interne Querelen haben den Landesjägertag des Bayerischen Jagdverbands (BJV) am Wochenende in Weiden überschattet. Ein Kreisverbandsvorsitzender erwirkte einen Gerichtsbeschluss, nach dem nicht alle geladenen Mitglieder des Bayerischen Jagdverbands an der Versammlung teilnehmen durften. Auch die Presse nicht.
Die inhaltlichen Themen gerieten dadurch in den Hintergrund. Erörtert wurden sie dennoch. Eines der Hauptthemen: Große Beutegreifer wie Bär, Luchs oder Wolf.
Vor allem beim Wolf fordert der BJV größeren Handlungsspielraum und einen restriktiveren Umgang. Es müsse eine Obergrenze für Wölfe geben und mehr Abschussmöglickeiten durch Jäger, forderte BJV-Präsident Ernst Weidenbusch. Unterstützt wurde er dabei von Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger, der Hirsch- und Rehfleisch lieber selber isst, „als es dem Wolf zu überlassen“.
Die größten Teile des Landesjägertagswaren aber nichtöffentlich. In einer Pressemeldung teilt der Bayerische Jagdverband dazu aber unter anderem mit:
„In ihrer nichtöffentlichen Sitzung hat die Landesversammlung des Landesjägertags in Weiden mit großer Mehrheit die Entlastung des Präsidiums von Ernst Weidenbusch und den Haushalt des Verbandes für 2024 beschlossen. Für die Entlastung stimmten 76 Prozent, 5 Prozent enthielten sich, 19 Prozent votierten dagegen. Den Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro billigten 74 Prozent, bei 9 Prozent Enthaltungen und 17 Prozent Gegenstimmen.
Von der Mitgliederversammlung abgelehnt wurden Anträge der Kreisgruppen Dachau und Eichstätt, die Aufklärung hinsichtlich eines unterstellten Schadens in Höhe von 500.000 Euro für den Verband aufgrund der fristlosen Kündigung des früheren Hauptgeschäftsführers des BJV im Jahr 2021 gefordert hatten.
BJV Präsident Weidenbusch zieht ein positives Fazit des Landesjägertags 2024: „Von Weiden muss ein Signal der Geschlossenheit ausgehen. Streitereien, persönliche Befindlichkeiten und Abrechnungen sollten der Vergangenheit angehören. Wir freuen uns sehr über das große Vertrauen der klaren Mehrheit unserer Kreisgruppen für die wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen. Wir sind wie Jagdminister Aiwanger der Meinung, dass es jetzt entscheidend ist, gemeinsam als Verband mit allen Kreisgruppen und mit einer Stimme die Interessen unserer Jägerinnen und Jäger und des Wildes zu vertreten und Handlungsfähigkeit zu zeigen.“
(gb)