Es mag Spaß machen, motorisiert durch das Naturschutzgebiet zu jagen – doch es zerstört Flora und Fauna und ist deshalb verboten. Darauf weisen aktuell Naturschützer im Lauterachtal hin.
Denn es gebe derzeit vermehrt Hinweise darauf, dass im Lauterachtal Motorrad- und Quadfahrer querfeldein unterwegs sind, wo sie definitiv nicht hingehören: Auf dem Jurasteig und im umgebenden Natura-2000-Schutzgebiet.
In einem gemeinsamen Appell wenden sich deshalb der Naturpark Hirschwald e.V. und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) an die Besucher der Naturschutzgebiete: Aus eigener Beobachtung der Ranger des Naturparks Hirschwald, entsprechenden Anrufen von Wanderern in der Geschäftsstelle des Naturparks und auch durch Hinweise von Bürgern und Bürgerinnen im Raum Hohenburg ergibt sich folgendes Bild:
Motocross- und Quadfahrer sind sowohl auf dem Wanderweg Jurasteig als auch querfeldein in einem Gebiet unterwegs, das zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“ gehört. Es beherbergt seltene und schutzwürdige Tier- und Pflanzenarten.
In den betroffenen Flächen kommen jeweils mindestens zehn Arten vor, die auf der Roten Liste der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten stehen. Wer als Motorradfahrer seinen persönlichen Freiraum im Gelände glaubt ausleben zu müssen, beeinträchtigt oder gefährdet gar den Lebensraum schutzwürdiger Arten für einen kurzlebigen Adrenalinrausch.
Wie das Wort „Wanderweg“ schon aussagt, handelt es sich beim Jurasteig um einen Weg, der fußläufig begangen werden soll. Mountainbiker werden, soweit sie sich dem Vorrang der Wanderer unterordnen, geduldet. Was aber nach Naturschutzrecht keinesfalls erlaubt ist, ist das Befahren der Wanderwege und deren Umgebung mit Motorrädern oder Quads. Dies ist auch nicht zuletzt eine Störung gerade der Menschen, die naturverträglich agieren und für die der Jurasteig eigentlich da ist.
Auch der Gebietsbetreuer und Leiter des Fledermaushauses Hohenburg Alexander Gnatz vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) ist darüber empört. Schließlich sind die wertvollen Lebensräume und Nahrungshabitate der Großen Hufeisennase betroffen, die in Deutschland ihre letzte Wochenstube im Lauterachtal hat.
Die Ranger führen in den betroffenen Bereichen vermehrt Kontrollen durch und stehen genauso wie der Gebietsbetreuer jederzeit gerne für Gespräche und Informationen zur Verfügung, bringen aber solche Vorfälle auch nötigenfalls zur Anzeige.
Der Verwaltung des Naturparks Hirschwald appelliert an alle Naturnutzer, die Regeln zu respektieren: "Wandern - und mit Rücksicht auf die Wanderer auch Mountainbiken - auf den ausgewiesenen Wegen – gerne, aber Motocross und Quad auf Wanderwegen und querfeldein – bitte nicht!“, so der Appell der Naturschützer.
(gb)