Mittelaltermärkte gibt es viele und jeder ist auf seine Weise besonders. Doch die Burgbelebung der Burg Leuchtenberg durch Cantus Ferrum ist etwas anderes. Für eine Woche leben rund 25 Menschen auf der Burg, so wie es im Jahr 1474 ausgesehen hat. Historisch akkurat muss alles aus dieser Zeit stammen und auch durch Quellen belegbar sein. Auf die Besucher warten hier also keine Händler und Mittelalterbands, dafür ein Einblick wie es tatsächlich damals ausgesehen haben kann.
Cantus Ferrum, Verein für erlebbare Geschichte, möchte dabei nicht nur den Besuchern einen Einblick gewähren, die Mitglieder wollen auch selbst abschalten. So hat jeder auf der Burg seine eigene Rolle, die er verkörpert und die sich in das Gesamtbild einfügt. Herr der Burg ist Ritter Jörg von Leuchtenberg, im echten Leben Jörg Pickelmann. Ihm unterstehen Herolde, Soldaten, Küchenpersonal und alle anderen Burgbewohner. Solange die Tore für Besucher geöffnet sind bleibt jeder in seiner Rolle und muss sich auch den Anweisungen fügen. Erst mit dem Abendessen, wenn die Burg verschlossen ist, sind alle wieder sie selbst.
Dass die Burg in ihrem heutigen Zustand so vorzeigbar ist, ist auch dem Förderverein Burg Leuchtenberg zu verdanken. Seit zwanzig Jahren versuchen sie bereits die Burg zu erhalten und aufzuwerten. Eine Ausstellung, neue Sitzbänke und vieles mehr gehen auf ihr Konto. Für die kommenden Jahre Wünschen sie sich, dass es weiter Interessierte Menschen gibt, denen die Burg am Herzen liegt.
(pg)