Der Besuch eines Theaters – das bedeutet immer: Eintauchen in eine andere Welt. Geschichten miterleben, die es vielleicht so passiert sind, vielleicht aber auch nicht. Theater bedeutet einfach: alles ist möglich. Aber nur dann, wenn es ehrlich und authentisch ist. Beim Landestheater Oberpfalz sorgen für die Authentizität auch die Kostüme. Über 10.000 Stücke hat es in seinem Fundus. Und über den informierten sich jetzt Laienschauspieler aus der Region. Den in dem Fundus wurde das Seminar „Theaterfundus für kleine Bühne“ angeboten.
Dort sollten die Teilnehmer lernen, wie man einen Kostümfundus im Laientheater beschafft und auch pflegt. Darüber informiert Eva Schwab. Sie ist erfahrene Modedesignerin und außerdem Damenschneidermeisterin. Sie sagte beispielsweise, dass eine jede kleine Bühne ein paar Hemden und Blusen braucht, außerdem ein paar Stiefel, Gürtel und Taschen. Damit kommt man in vielen Epochen weit.
Beim LTO gibt es da ein bisschen mehr: Alleine 2000 Paar Schuhe. Ein ganzes Zimmer nur für Kinderkostüme. Auch Tiermasken sind im Laufe der Jahre angefertigt worden. Sogar die Maße von berühmten bayerischen Volksschauspielern haben es bis nach Leuchtenberg geschafft.
Über dreißig Jahre hat sich der Fundus entwickelt. Und er hört längst nicht auf zu wachsen. Beispielsweise für das Stück „Alice im Wunderland“ wurden komplett neue Kostüme gefertigt. Die sind allerdings noch auf der Bühne, nicht im Fundus. Wenn sie aber zurück sind, so dürfen sie gerne ausgeliehen werden. Denn der Kostümfundus soll allen Theatern in der Region helfen, authentisches Stücke zu zeigen.
Und authentisch heißt nicht gleich, dass alles echt sein muss. Gerne darf auch getrickst werden. So wie aktuell bei der Geierwally. Da wird ein Geier einfach durch eine Federboa und ein Schattenspiel ersetzt. Das wichtigste sei einfach, dass es nicht wie eine Verkleidung wirke, sagte Eva Schwab. Es sei schließlich nicht Fasching, sondern Theater. (eg)