Das wie Phönix aus der Asche wiederentstandene Luhe gedenkt heute der großen Brandkatastrophe, die den Markt vor genau 90 Jahren nahezu vollständig zerstört hat. Bei Drescharbeiten im Hof des Bäckers, Posthalters und Landwirts Reichenberger fing am 9. August 1928 die Maschine Feuer, das sich blitzschnell auf den gesamten Marktplatz ausbreitete. Gegen 13 wurde Großalarm ausgelöst, kurze Zeit später stand bereits nahezu der ganze Ort in Flammen. 44 Anwesen und 60 Nebengebäude waren betroffen, der Hussitenturm hatte schon Feuer gefangen und auch der Turm der Martinskirche hatte nach Auskunft der damaligen Feuerwehrleute bereits an mehreren Stellen zu qualmen begonnen. Rettung kam schließlich aus Nabburg. Die dortige Feuerwehr hatte eine moderne Motorpumpenspritze und eilte nach Luhe, wo sie nicht mal eine Stunde später eintraf – genau rechtzeitig, um die Kirche und viele weitere Anwesen zu retten.
Dennoch glich der Markt einer einzigen Ruine. Aber die Hilfsbereitschaft in ganz Deutschland und aus dem Egerland war groß und dank vieler Spenden und dem Ehrgeiz und Engagement der Luher und ihrer Helfer wurde der Markt wieder aufgebaut und zwar wieder im ursprünglichen Stil.
Am Samstag wird der Markt offiziell der Brandkatastrophe gedenken. Bürgermeister Karl-Heinz Preißer hat dazu eigens ein von Künstlerhand geschaffenes Erinnerungsrelief am Alten Rathaus anbringen lassen. Zu dem Festakt wird auch die Nabburger Feuerwehr mit ihrer historischen Motorpumpenspritze anreisen. (gb)