Windlichter, Mobiles, Untersetzer oder ein Wandbehang: Mit der Knüpftechnik Makramee können verschiedene Dekorationen gebastelt werden, um die eigenen vier Wände zu verschönern. Makramee kommt ursprünglich aus dem Orient und ist uralt. Jetzt erlebt die Knüpftechnik ein Comeback und wird immer beliebter. Nathalie Püschl aus Aschach hat erst im vergangenen Jahr mit dem Knüpfen angefangen. Mittlerweile ist aus dem Hobby ein Nebenverdienst entstanden. Auf Instagram läd sie ihre selbstgeknüpften Sachen hoch und nutzt dadurch die App als Verkaufsplattform. Vor rund drei Monaten hat sie schließlich ihr Kleingewerbe angemeldet.
Im Stadtlabor in der Amberger Innenstadt durfte Nathalie zwei Wochen lang ihre selbstgeknüpften Sachen ausstellen und verkaufen. Die Preise für die jeweiligen Stücke setzen sich aus den Materialkosten und der benötigten Arbeitszeit zusammen. Wer sich selbst an Makramee versuchen möchte, dem empfiehlt Nathalie, mit etwas Einfachem zu beginnen, wie beispielsweise einem Schlüsselanhänger. Ihr Tipp für Anfänger: Einen Untersetzer oder ein Klemmbrett benutzen, damit man das Ganze befestigen kann und es nicht verrutscht.
Außerdem sei auch qualitativ hochwertiges Garn wichtig. Für einen Schlüsselanhänger eigne sich beispielsweise geflochtenes oder gedrehtes Garn am besten. Für einen einfachen Schlüsselanhänger werden zwei rund 100 cm lange Schnüre benötigt. Diese werden anschließend an einem Karabiner befestigt. Dieser Knoten heißt „Ankerstich“ und wird beim Makramee häufig verwendet. Achtung: Die beiden mittleren Stränge müssen kürzer als die beiden Äußeren sein. Dann kann auch schon mit dem Knüpfen begonnen werden.
Dafür wird eine der längeren Stränge über die zwei Mittelteile gelegt. Der andere Strang wird unter die zwei Mittelteile gelegt und dann durch die Lücke nach vorne durchgezogen. Dann wird das Ganze festgeknotet. Diese Knüpftechnik wird nun abwechselnd auf beiden Seiten so lange wiederholt, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Anschließend kann der Schlüsselanhänger mit einem letzten Knoten befestigt werden. Und schon ist der selbstgeknüpfte Schlüsselanhänger fertig.
Während Nathalie anfangs noch auf Anleitungen zurückgreifen musste, kann sie jetzt verschiedene Knoten auswendig. Alle kennt sie aber trotzdem nicht. Denn im Makramee gibt es über 4.000 Knoten. Am Makramee begeistert sie die Vielseitigkeit:
„Ich finde es einfach cool, dass man da ganz individuelle Sachen machen kann. Ich hab wirklich angefangen damit Freunden auch wirklich Geschenke zu machen, was ich total schön fand, anstatt etwas zu kaufen, dann etwas Selbstgemachtes herzuschenken.“
Für die Studentin ist das Knüpfen eine kreative Abwechslung zum BWL-Studium. Einfach mal den Kopf abschalten und Knoten knüpfen.
(lw)